Alfred Neven DuMont© MDS
Die Blog-Affäre und ihre Folgen: Verleger-Sohn Konstantin Neven DuMont wird mit einem solchen Ausmaß wohl selbst kaum gerechnet haben. Nun steht fest: Aus der Beurlaubung des 41-Jährigen ist ein Rauswurf geworden - es war wohl nur eine Frage der Zeit.

Wie das Verlagshaus M. DuMont Schauberg gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" bestätigte, ist Konstantin Neven DuMont seit dieser Woche nicht mehr Vorstand. Alle weiteren Fragen sind noch völlig offen - etwa, wer ihn ersetzen soll. Einem Verlagsinsider zufolge soll der Posten erst im neuen Jahr besetzt werden. Konstantin Neven DuMont war seit Januar 2009 Vorstand für Strategie und Kommunikation.

 

An Konstantin Neven DuMont Kommunikation mangelte es in den vergangenen Wochen sicherlich nicht: Auf allen möglichen Plattformen meldete er sich zu den aktuellen Vorfällen im Hause DuMont Schauberg zu Wort - sehr zum Missfallen seines Vaters Alfred Neven DuMont, der mit der nun getroffenen Entscheidung den Machtkampf klar für sich entschieden hat. Prompt verkündete Sohn Konstantin nun via Twitter: "Laut SZ soll mein Zwangsurlaub vorbei sein. Wie schön, dann kann ich jetzt endlich wieder arbeiten. Bis demnächst."

Unklar ist derzeit noch, was etwa mit seinem Sitz im Aufsichtsrat der Deutschen Presse-Agentur (dpa) passieren wird. Wie die "SZ" berichtet, ist wohl damit zu rechnen, dass er auch dort ersetzt wird. Doch diese Frage ist wohl zunächst zweitrangig - vielmehr dürfte der Streit ums Geld in der Familie DuMont nun weitergehen. Konstantin Neven DuMont hatte die Auszahlung seiner Anteile gefordert. Inzwischen sei ihm mitgeteilt worden, dass seine Anteile ihm "frühestens im Jahr 2020" ausgezahlt werden könnten. "Aber die Frage ist, was die dann noch wert sind."

Konstantin Neven DuMont hatte zuvor in mehreren Interviews angekündigt, sich neuen Ideen widmen zu wollen. Er will sich "auf Projekte und Angebote konzentrieren, die meinen eigenen Qualitätsansprüchen gerecht werden", sagte er erst in dieser Woche dem Nachrichtenmagazin "Focus". Dazu zählt unter anderem auch die Pilotsendung zu einem medienkritischen TV-Format, die Ende Februar produziert werden soll. Sein Ziel sei es, "das Magazin in einem öffentlich-rechtlichen Sender zu platzieren".