
"Das war unschön. Das kann man besser machen", sagte die Moderatorin dem Nachrichtenmagazin. "Nach der Ankündigung im Juni blieb es ja quasi dem Kampfeswillen der Moderatoren überlassen, sich möglichst gut im Rennen zu halten." Diese Zeit sei "für alle Beteiligten, auch für die ARD, nun wirklich nicht positiv" gewesen, sagte Will im "Spiegel".
Will: "Es wäre hilfreich gewesen, wenn die ARD zeitgleich mit der Verkündung von Jauchs Verpflichtung ein fertiges Konzept für den Rest der Woche gehabt hätte." Vor allem die Art und Weise, wie die ARD mit ihr umgegangen ist, habe sie gestört. "Wenn ein Auftraggeber sagt, ich vergebe den Auftrag neu, kann ich in der Sache überhaupt nichts dagegen sagen", sagte Will im "Spiegel". An der Form habe sie sich allerdings gerieben.
NDR-Intendant Lutz Marmor wollte sie über die neuen Pläne informieren - allerdings weilte Will zu diesem Zeitpunkt in den USA und hatte wegen der Zeitverschiebung ihr Handy ausgeschaltet. Als sie ihr Telefon wieder anmachte, sei die Meldung schon überall gelaufen, so Will. Die Entschuldigung des NDR-Intendanten nahm sie allerdings an. Und überhaupt: Die Quoten ihrer Sendung sprachen zuletzt eine eindeutige Sprache: Mit 4,2 Millionen Zuschauern war ihr Format der erfolgreichste Polittalk des Jahres.
Für ihren Nachfolger Günther Jauch hat Anne Will indes noch einen Ratschlag parat: "Jeder, der das macht, ist gut beraten, im Vorfeld nicht allzu große Erwartungen aufzubauen. Denn die bringt der Sonntagabend ganz von allein mit sich", sagte die Moderatorin im "Spiegel"-Interview. Ohnehin arbeite jeder "mit den üblichen Methoden" - einer stellt Fragen, die anderen antworteten. Es gibt eine gute Runde und vielleicht Filme, die die Diskussion anheizen: "Viel mehr ist nicht drin."