
Semperoper-Intendatin Ulrike Hessler gab gegenüber der "Dresdner Morgenpost" deutlich, wenn auch mit nicht allzu scharfer Wortwahl zu Protokoll: "Es ist nicht gut, wenn sich klassische Musik bei den Öffentlich-Rechtlichen Konkurrenz macht". Jan Nast, Orchesterdirektor der Dresdner Staatskapelle, wurde in seiner Bewertung der Sendeplätze noch deutlicher und bezeichnete die Überschneidung als "Kannibalisierung". Martin Hoffmann, Intendant der Berliner Philharmoniker, sagte schließlich: "Die Etappisierung der Konzerte wäre besser gewesen."
Die unglückliche "Konkurrenzsituation" soll allerdings eine einmalige Sache bleiben: ARD und ZDF befinden sich bereits in Gesprächen, um in künftigen Jahren Überschneidungen der Silvesterkonzerte zu vermeiden, wie ein ARD-Sprecher gegenüber DWDL.de bestätigte.
Die Philharmoniker waren erst 2009 zur ARD gewechselt - nachdem sie sich zuvor nicht auf eine Vertragsverlängerung mit dem ZDF einigen konnten, das bis dahin für Live-Übertragungen der Berliner veantwortlich war. Daraufhin schloss man schließlich mit der Semperoper einen Vertrag für die Silvesterkonzerte.