
Bis zum "Bild"-Bericht vom Montag schien all das überhaupt kein Thema zu sein - was die Vermutung nahelegt, dass die Verärgerung über die eingestellte Verbreitung gar nicht so groß ist wie sie derzeit erscheint. Am Dienstag legte die Zeitung schließlich noch nach und verzichtete sogar darauf, das Programm der ARD abzudrucken - "aus Solidarität mit unseren Soldaten", wie es hieß.
Am Dienstagmittag schoss zudem auch der stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberstabsbootsmann Wolfgang Schmelzer, nach: Die Entscheidung der ARD sei "unfassbar". "Die ARD sendet ihr Programm nicht mehr, dafür aber ein sehr unschönes Signal an alle Menschen in der Bundeswehr", so Schmelzer. Er sei jedoch optimistisch, dass sich die ARD eines Besseren besinnen werde. Schließlich seien die Soldatinnen und Soldaten auch im Einsatz nicht von ihren GEZ-Gebühren befreit - und ein Funken Solidarität in den Führungsgremien der ARD sicherlich noch vorhanden.
All das schien der ARD nun doch zu bunt zu werden, sodass eine schnelle Entscheidung gefunden werden musste. Noch am Nachmittag verkündete der Senderverbund, dass man sich in einer Blitzaktion darum gekümmert hat, dass die Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan noch vor Weihnachten wieder das ARD-Programm empfangen können. Möglich macht das eine Sondervereinbarung mit dem Satelliten-Betreiber SES Astra. "Wir hatten bereits geraume Zeit nach Lösungen für dieses komplexe juristische Problem gesucht und können nun gemeinsam mit SES Astra eine kostenneutrale Lösung präsentieren, die schnell und unbürokratisch das gewünschte Ergebnis bringt", sagte der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust.
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Die rechtlichen Fragen sollen nun in aller Ruhe nochmals zwischen der ARD und dem Bundesverteidigungsministerium nachbereitet werden. Boudgoust: "Was jetzt zählt ist das Ergebnis, alles andere kann später geklärt werden."