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In den Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften droht ein Streik. Die Große Tarifkommission des Deutschen Journalisten-Verbands hat am Montag die Vorbereitung von Arbeitskampfmaßnahmen bei Zeitungen und Zeitschriften beschlossen, heißt es in einer Mitteilung. Darin sehe man nach dem aktuellen Stand der Tarifverhandlungen die einzige Möglichkeit, die Forderungen der Zeitungsverleger nach massiven Einsparungen in den Tarifverträgen und nach einem neuen, um über 25 Prozent abgesenkten Tarifwerk für Berufseinsteiger zurückzuweisen.

Die Tarifverhandlungen für die Zeitschriftenredakteure wurden bereits im April 2010 unterbrochen, nachdem der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger Abstriche vom Tarifniveau gefordert hatte. Die Verhandlungen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger ruhen seit dem 8. Dezember 2010. Die Zeitungsverleger wollen unter anderem die beiden Einmalzahlungen Jahresleistung und Urlaubsgeld zu einem Monatsgehalt zusammenfassen.

Härter trifft es Neueinsteiger. "Künftige Arbeitsverhältnisse können angesichts der wirtschaftlichen Lage der Branche nicht zu den gleichen tariflichen Rahmenbedingungen vereinbart werden", so der BDZV. Insgesamt soll die Vergütung nach BDZV-Angaben um rund 15 Prozent abgesenkt werden. Erreicht werden soll diese Reduzierung nach Vorstellung der Verlage zur Hälfte aus dem Mantel- und geänderten Altersversorgungstarifvertrag und zur anderen Hälfte aus dem Gehaltstarifvertrag.

Der DJV kommt nach seinen Berechnungen auf eine Kürzung von 25 bis 30 Prozent. "Die Verleger planen die dauerhafte Abwertung des Journalistenberufs", kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken angesichts dessen. "Dafür stehen wir nicht zur Verfügung." Zur Vorbereitung und Koordination von Arbeitskämpfen berief die Große Tarifkommission einen Zentralen Aktionsausschuss, dem sieben Zeitungsjournalisten aus mehreren Bundesländern angehören.