SWR im Swingerclub© Screenshot SWR
Mit der derzeitigen Programmreform will der SWR verstärkt die "Mitte der Gesellschaft" erreichen. Doch mit einem vor wenigen Wochen ausgestrahlten Beitrag ist der Sender offenbar ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Eine Live-Reportage aus einem Swinger-Club, die auch bei YouTube angesehen werden kann, sorgt beim SWR nun jedenfalls für Wirbel.

Der "Spiegel" berichtet über einen "an Peinlichkeit kaum zu überbietenden TV-Beitrag", der am 9. Dezember im Rahmen der "Landesschau Rheinland-Pfalz" ausgestrahlt wurde. Eine Reporterin besuchte dabei live einen Swinger-Club und pries dem Bericht zufolge die Vorzüge des Etablissements an - etwa spezielle Themenabende für Jüngere.

Befragt wurde nicht nur die Besitzerin des Swinger-Clubs, sondern auch zwei hinter schwarzen Kappen verborgene Gäste, die freimütig im Vorabend-Programm über ihre Partnertausch-Erfahrungen philosophieren durften. Wie der "Spiegel" meldet, habe der Bericht nach der Ausstrahlung in der Geschäftsleitungssitzung am Montag für blankes Entsetzen gesorgt. Die zuständige Landessenderdirektorin Simone Sanftenberg nannte den Beitrag selbst eine "Katastrophe" und "völlig inakzeptabel".

SWR- Intendant Peter Boudgoust schloss sich dieser Einschätzung an. Allerdings soll der Beitrag keinerlei personelle Konsequenzen mit sich ziehen. Stattdessen will der SWR die Arbeitsabläufe bei Live-Schaltungen überarbeiten, wie eine SWR-Sprecherin betonte.