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Die RTL Group hat den Status als Europas größter TV-Konzern inne - doch damit soll noch lange nicht Schluss sein. Vielmehr geht der Blick über die europäischen Grenzen hinaus; genauer gesagt in Richtung Asien. ""Spätestens in 5 bis 10 Jahren werden wir dort sein", sagte CEO Gerhard Zeiler auf der amerikanischen Fernsehmesse NATPE in Miami.

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Indien. Die derzeit in zehn Länden vertretene RTL Group will möglichst mit marktkundigen Partnern Kooperationen eingehen, um in Asien Fuß zu fassen. "Wir sind in Gesprächen, aber haben noch nichts entschieden", gab Zeiler zum aktuellen Voranschreiten der ehrgeizigen Pläne zu Protokoll.



Generell stehen die Zeichen bei der RTL Group also auf Expansion. Dazu gehört auch das Erwerben von Mehrheitsbeteiligungen. In Russland hält der Konzern derzeit 30 Prozent an Ren TV; zeigt sich allerdings mit der Entwicklung seit dem Einstieg 2005 nicht sonderlich zufrieden. "Sie behandeln uns mit Respekt", gibt sich Zeiler diplomatisch. Hintergrund dieser wenig Euphorie verbreitenden Äußerung ist der schwierige russische Markt, der mitunter in Sachen Meinungsfreiheit enge Grenzen aufstellt. Als Konsequenz dessen beschränkt sich die RTL Group bei ihrem dortigen Engagement auch nur auf Unterhaltungsthemen.

Das notwendige Kapital für den Expansionskurs dürfte bei der Bertelsmann-Tochter, die sich jüngst aus dem Poker um das TV-Geschäft der türkischen Dogan-Yayin-Gruppe zurückgezogen hatte, jedenfalls vorhanden sein. Dabei hofft man in Zukunft auf eine rentablere Wahl bei den Beteiligungen: Ende 2008 war die RTL Group bei der griechischen Alpha Media eingestiegen; durch die dortige Finanzkrise ist man allerdings von den gesteckten Zielen derzeit noch entfernt. Konsequenzen wurden schon aus dem Verfehlen der Zielsetzung mit dem britischen Sender Five gezogen: Nachdem es nicht gelungen war, diesen zu einem der Top3-Kanäle in UK aufzubauen, trennte man sich schließlich wieder von dem Sender.