Logo: NRW.TV© NRW.TV
Der private landesweite Sender NRW.TV rutscht immer tiefer in die Krise und könnte vor dem Aus stehen. Einem "taz"-Bericht zufolge wurden die gut 20 Mitarbeiter Anfang des Jahres darüber informiert, dass der Sender auf Kurzarbeit umstellen werde.

Wer den Sender verlassen wolle, könne dies gerne tun, hieß es laut "taz". Offiziell soll ein Umbau der technischen Produktion der Grund für den stark zurückgefahrenen Sendebetrieb mit reihenweise Programm aus der Konserve sein - nach Abschluss dieser Arbeiten in wenigen Monaten soll das Programm sukzessive wieder hochgefahren werden, beteuert Geschäftsführer Ralf G. Neumann und gibt sich kämpferisch: "NRW.TV wird es weiter geben."

 

Doch offenbar plagen den Sender starke finanzielle Probleme. Die "taz" meldet, dass derzeit nach neuen Geldquellen gesucht wird. Die WAZ-Mediengruppe, die mit 24,9 Prozent an NRW.TV beteiligt ist, soll ihr Engagement nach anfänglichen Millioneninvestitionen drastisch zurückgefahren haben. Hinzu kommt, dass der WAZ-Fernsehbeauftragte Rüdiger Oppers zum Jahresbeginn aus der Geschäftsführung des Senders ausschied und die WAZ-Gruppe die redaktionelle Zulieferung von Fernsehbeiträgen aus wirtschaftlichen Gründen bereits einstellte.

Zunächst einmal scheint NRW.TV die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) beruhigen zu wollen. Zwei Redakteure und eine Moderatorin produzieren seit diesem Monat wieder das Morgenmagazin "Guten Morgen NRW". Sollten die Geldgeber ausbleiben, droht allerdings das gleiche Schicksal wie dem Vorgänger-Sender tv.nrw: Der musste vor über fünf Jahren den Sendebetrieb nach langer Hängepartie letztlich einstellen.