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26 Verhandlungstage sind im Vergewaltigungsprozess um Wetter-Moderator Jörg Kachelmann bereits geschafft, doch ein Ende ist derzeit noch nicht abzusehen. Stattdessen toben im Prozess gleich mehrere Nebenkriegsschauplätze. "Emma"-Chefin Alice Schwarzer, die die Verhandlung für die "Bild"-Zeitung beobachtet, dürfte sich auf einem solchen Schauplatz bewegen.

Dem neuen Kachelmann-Anwalt Johann Schwenn scheint die 68-Jährige jedenfalls ein Dorn im Auge zu sein. Am Donnerstag beantragte Schwenn überraschend, Schwarzer als Zeugin vernehmen zu wollen - mit der Folge, dass sie daraufhin den Gerichtssaal verlassen musste. Bis über den Antrag endgültig entschieden ist, darf Schwarzer nicht mehr im Zuschauerraum sitzen. Die "Bild" schrieb daraufhin, der Prozess werde nun "endgültig zur Farce".

 

Gegenüber dem Blatt setzte sich Schwarzer zur Wehr: "Es gibt keinen Feldzug! Wenn Schwenn so weitermacht, kann er alle Journalisten im Saal loswerden, die ihm nicht passen. Dahinter steckt eine durchsichtige Strategie", so die Journalistin. "Jeder, der nicht zu 1000 Prozent für Kachelmann Partei ergreift, wird von Schwenn in den Dunst einer Verschwörung gezogen, eines Komplotts. Absurd."