Mit Fußball-Übertragungen sind den Fernsehsendern hierzulande Spitzen-Quoten sicher, doch insbesondere Randsportarten finden zunehmend weniger Platz in den Programmen von ARD und ZDF. Erst vor wenigen Tagen hatte sich die deutschen Leichtathleten in einem Offenen Brief zu Wort gemeldet und gegen die Entscheidung der Öffentlich-Rechtlichen protestiert, wonach die Leichtathletik-WM im Sommer nicht live übertragen werden soll.

Und nicht nur das: Auch die Tatsache, dass der Fußball angeblich immer dominierender werde, kritisierten aktive und ehemalige Athleten lautstark. Doch auch wenn die ARD die Kritik zurückwies, scheinen die Leichtathelten mit ihrer Meinung nicht alleine zu sein. Einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen" zufolge herrscht auch in kleineren Sportverbänden Unmut über die Sport-Politik von ARD und ZDF.

 

"ARD und ZDF sind von einem Gleichgewicht zwischen populären Sportarten wie Fußball und anderen Sportarten weit entfernt", sagte Oliver Palme, TV-Koordinator des Deutschen Ruderverbandes (DRV). Die Öffentlich-Rechtlichen dürften sich nicht nur nach der Quote richten. Nun wolle man informelle Gespräche mit anderen Sommersport-Verbänden führen - mit dem Ziel, die Termine der Wettkämpfe "besser zu synchronisieren". Vorbild könnten die Wintersportler sein: Dort sind die Termine, vor allem bei Skispringen und Biathlon, inzwischen gut aufeinander abgestimmt.

Auch die Verantwortlichen aus Tischtennis, Volleyball und Basketball zeigten sich unzufrieden. "Wenn Matthias Steiner an die Hantel geht, ist das Fernsehen da", so Gewichtheber-Präsident Klaus Umbach in der "Hannoverschen Allgemeinen". Doch auch er kritisiert die Sender: "Kleine Sportarten werden fast nicht mehr rübergebracht. Man kommt nur noch ins Fernsehen, wenn man ein Zugpferd hat."

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