Am Dienstag ist die Angebotsfrist für die Übertragungsrechte an der Champions League für die Zeit zwischen 2012 und 2015 abgelaufen. Um die Rechte buhlt hierzulande neben Sky, Sat.1 und RTL auch das ZDF, das damit auf Kritik stößt. Im Magazin "Carta" hat Wolf-Dieter Ring, Chef der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM), den Öffentlich-Rechtlichen in diesem Zusammenhang vorgeworfen, auf Quoten zu schielen und die Grundversorgung dabei außen vor zu lassen.
Die Übertragung der Champions League habe mit Grundversorgung ebenso wenig zu tun wie die Übertragung von Boxkämpfen. "Und es ist wohl kaum im Sinne des dualen Mediensystems, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf ein Monopol bei der Ausstrahlung quotenträchtiger Sportarten zusteuert und dabei Randsportarten immer mehr in seiner Berichterstattung ignoriert", so Ring. Es drohe ein öffentlich-rechtliches “Monopol” auf die Ausstrahlung quotenträchtiger Sportarten.
Die ARD habe kein Problem, für Box-Rechte 54 Millionen Euro auszugeben. "Gleichzeitig sehen sich ARD und ZDF aber nicht in der Lage, für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Südkorea (2011) und Russland (2013) zwölf Mio. Euro zu bezahlen, mit dem Argument, Gebührengelder seien nicht dazu da, Sportrechteagenturen die Kassen zu füllen." Das ZDF wäre Rings Ansicht zufolge unterdessen "gut beraten, auf den Kauf der Senderechte für die Champions League zu verzichten und stattdessen wieder Sportarten zu übertragen, die auf eine Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk angewiesen sind."