Normalerweise sind RTL alle Schlagzeilen recht, die die Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" betreffen. Auf die Tatsache, dass es die Sendung am Sonntag sogar auf Erwähnungen in der "Tagesschau" und dem "heute-journal" brachte, hätte man in Köln allerdings vermutlich gerne verzichtet.

Am Tag nach der Massenpanik bei einer "DSDS"-Autogrammstunde in Oberhausen mit zahlreichen Verletzten hat sich RTL nun selbst zu Wort gemeldet und den betroffenen Kindern und Jugendlichen Hilfe zugesagt. "Ein DSDS-Verantwortlicher des Senders ist heute morgen in ein Krankenhaus mit betroffenen Fans gefahren, um sich persönlich ein Bild zu machen", sagte RTL-Sprecher Christian Körner. Zudem sei man dabei, mit den Eltern in Kontakt zu treten, um ihnen Unterstützung anzubieten.

"Mit dem Veranstalter werden wir jetzt versuchen zu klären, wie es zu dem gestrigen Hergang kommen konnte", sagte Körner. Bei der Veranstaltung waren am Sonntag laut Angaben der Polizei 15.000 Fans vor Ort, etwa 3.000 bis 4.000 im Einkaufszentrum, in dem die Autogrammstunde stattfand. Demnach bestand neben Quetschungen, Prellungen, Kreislaufzusammenbrüchen und anderen leichteren Verletzungen in drei Fällen der Verdacht auf eine Fraktur, der sich im evangelischen Krankenhaus Oberhausen nach aktuellen Informationen jedoch nicht bestätigt hat.

Vom Tisch ist die Angelegenheit damit aber noch nicht: Derzeit ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen Unbekannt. "Bild"-Informationen zufolge ist bereits eine Sonderkommission eingerichtet worden. Streit gibt es indes auch um die Sicherheitsauflagen: Die Bezirksregierung Düsseldorf erklärte am Montag allerdings, dass die Veranstaltung nicht hätte angemeldet werden müssen. Angesichts tausender zu erwartender Fans erscheint diese Aussage fast schon fahrlässig.

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