ARD und ZDF sind bereit Olympia-Rechte zu teilen
Das ZDF ist grundsätzlich bereit, erworbene Rechte an olympischen Spielen teilweise an Privatsender weiterzugeben, erklärte Intendant Markus Schächter bei seinem Besuch des ZDF-Teams in Athen. Entsprechende Angebote an die Privaten habe es bereits für die aktuellen Sommerspiele in Griechenland gegeben, seien von diesen allerdings nicht angenommen worden, wie das ZDF mitteilte. In den kommenden Wochen werde es erste Gespräche über die Winterspiele 2006 in Turin geben.
Schächter macht allerdings klar, dass die Aufteilung der Wettbewerbe zwischen Öffentlich-Rechtlichen und den Privaten eine schwierige Aufgabe ist: "Die Voraussetzung für eine konstruktive Zusammenarbeit ist eine faire und sachorientierte Diskussion. Eine Disziplin 'Rosinen picken' nach dem Motto: die populären Sportarten fürs Kommerzfernsehen, den Randsport für die Öffentlich-Rechtlichen, wird es mit mir nicht geben. Entscheidend sei das Interesse der Zuschauer an einer kompetenten, umfassenden und frei empfangbaren Berichterstattung."
Die Privatsender und auch Premiere haben sich in der Vergangenheit mehrfach über das Vergabe-Verfahren bei den Rechten für die Olympischen Spiele aufgeregt. So kritisierte z.B. Premiere-Chef Dr. Georg Kofler, dass er als Einzelunternehmen im Bieterverfahren schon von Anfang an schlechtere Chancen habe gegen den europäischen Dachverband der Rundfunkanstalten, der European Broadcasting Union (EBU), da diese ein Angebot für ganz Europa vorlegen können, was den deutschen Privatsendern gar nicht möglich sei.
Einen Tag nach dem ZDF hat nun auch die ARD angeboten, die Übertragungsrechte für die nächsten Olympischen Spiele mit den Privatsendern zu teilen, wie das Düsseldorfer "Handelsblatt" in der Montagsausgabe berichtet. WDR-Intendant Fritz Pleitgen sagte der Zeitung, man sei bereit, umfangreiche Übertragungsrechte abzugeben. Der Wunsch des IOC, die Spiele als ganzheitliches Ereignis zu repräsentieren, müsse allerdings respektiert werden.