Eigentlich sollte der Nachfolger von Fritz Raff als Intendant des Saarländischen Rundfunks am Montag feststehen. Daraus ist nun allerdings nichts geworden: Weil keiner beiden beiden Kandidaten die nötige Zweidrittel-Mehrheit erreichte, ist die Entscheidung vertagt worden.

Die drei bislang durchgeführten Wahlgänge brachten bislang keinen Erfolg. "Das Wahlergebnis unterstreicht, dass der Rundfunkrat beide Kandidaten für sehr geeignet hält, das Amt des Intendanten zu übernehmen", sagte der SR-Rundfunkratsvorsitzende Volker Giersch. "Beide haben ihre Fähigkeiten, Kompetenzen und ihre Gestaltungsideen in ihren Präsentationen nochmals überzeugend dargelegt." Daher stehe man nun vor einer schwierigen Entscheidung.

 

Giersch sieht die Vertagung allerdings gelassen: "Wir stehen deshalb jetzt vor einer schwierigen Entscheidung. Aber es gibt Schlimmeres, als sich für einen von zwei exzellenten Kandidaten entscheiden zu müssen", so der Rundfunkratsvorsitzende am Montag. Eine Entscheidung soll nun am Freitag fallen. Im vierten, fünften und sechsten Wahlgang muss ein Kandidat wiederum zwei Drittel der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. "Da in weiteren Wahlgängen die einfache Mehrheit genügt, bin ich optimistisch, dass wir noch vor Wochenfrist einen neuen Intendanten haben werden", sagte Giersch.

Zur Wahl stehen der Dr. Christoph Hauser, bislang Programmdirektor des deutsch-französischen Kulturkanals Arte, sowie der SR-Verwaltungsratsvorsitzende Thomas Kleist. Hauser gilt als Kandidat der Union, die den Rundfunkrat dominiert. Angesichts dessen waren ihm im Vorfeld die besten Chancen auf den Posten eingeräumt worden.