Deftige öffentliche Kritik unter Kollegen ist in der deutschen TV-Szene eigentlich nicht üblich. Insofern darf man sich heute gleich doppelt verwundert die Augen reiben. In einem Interview mit der österreichischen TV-Zeitschrift "TV Media" äußerte sich Sonja Zietlow sehr kritisch über Thomas Gottschalk. Sie halte Gottschalk eigentlich für "keinen guten Moderator", so Zietlow.

"Er hört seinen Gästen nicht zu, er stellt die Fragen ellenlang, und sie behalten immer seine Person - so nach der Art: 'Als ich damals...', 'Wir haben uns früher doch schon mal...'". "Wetten, dass..?" schau sie schon länger nicht mehr, weil sie sich aufrege, "wie man dort mit Menschen umgeht", so die Moderatorin des RTL-Dschungelcamps und diverser RTL II-Shows. Gäste, die er nicht leiden könne, ignoriere er einfach. Und weiter: "Dann dauernd dieses Getatsche! Er ist halt ein Selbstdarsteller."

Gegenüber "Bild" bestätigte Zietlow, die Aussagen getätigt zu haben und zu ihnen zu stehen. Allerdings sei es in dem Gespräch eigentlich nur am Rande um Gottschalk gegangen. Zudem habe sie auch gesagt, dass sie sich "Wetten, dass..?" ohne Gottschalk nicht vorstellen könne. Am liebsten würde sie allenfalls Hape Kerkeling als neue Moderator der Show sehen.

So oder so: Die Antwort von Thomas Gottschalk ließ nicht lange auf sich warten. Und sie fiel großspurig aus. "Bild" zitiert ihn mit den Worten: "Wäre ich überheblich, würde ich sagen, dass Frau Zietlow nicht hoch genug springen kann, um mir auf die Füße zu treten. Wäre ich eitel, würde ich sagen, dass die Texte von Frau Zietlow eh ihr Mann schreibt und ich damit leben kann, dass der mich nicht mag. Aber so wie ich bin, sag ich dazu gar nichts."