Dass sich ausgerechnet sein früherer Arbeitgeber die Champions League-Rechte ab der Saison 2012/13 gesichert hat, ärgert Johannes B. Kerner nach eigenem Bekunden nicht. "Natürlich hätte ich es lieber gesehen, wenn Sat.1 die Rechte behalten hätte", sagte der Moderator in einen Interview mit der Münchner "tz". "Aber: Ich habe so viel erlebt als Sportreporter und Moderator - Europameisterschaften, Weltmeisterschaften, Olympische Spiele, Länderspiele, Bundesliga, Champions League - da bin ich reich gesegnet", so Kerner.
"Wenn ich ab morgen nie wieder arbeiten dürfte, dann müsste ich trotzdem bis an mein Lebensende auf Holz klopfen. Man darf nicht undankbar sein." Er verhalte sich bei der Champions League nun wie ein Fußballer und denke von Spiel zu Spiel. Doch auch ohne die Champions League dürfte viel Arbeit auf Kerner warten - vor allem angesichts der nach wie vor meist mäßigen Quoten seines Magazins in Sat.1. Der Start sei schwerer gewesen als er dachte, sagte Kerner der "tz". "Aber ich bin ein ehrgeiziger Typ und habe für mich irgendwann entschieden: Den Kampf nehme ich an, und ich will ihn gewinnen."
Zugleich verwies er auf den Quoten-Erfolg der vergangenen Woche, als seine Sendung erstmals bessere Marktanteile hatte als ein zuvor ausgestrahlter Spielfilm. "Das war nach langer Zeit mal wieder ein schöner Erfolg", betonte der Sat.1-Moderator. Dass ihm die Zuschauer nicht zu Sat.1 gefolgt seien, habe er jedoch nicht persönlich genommen. "Gleichwohl war es eine Belastung, auch für mich. Das ist doch klar. Aber - es ist so: Ich bin am 1. August 25 Jahre in diesem Beruf. Da wird man gelassener mit der Zeit. Und im Übrigen gilt immer noch der Satz eines großen Kollegen: Am Ende des Tages ist es alles nur Fernsehen."
Auch die Aussicht, "Wetten, dass..?" übernehmen zu können, wäre für Kerner wohl keine Option gewesen, beim ZDF zu bleiben. "'Wetten, dass..? schaue ich mir wie bisher von der Couch aus an, und zwar gerne. Die Show war nie im Bereich dessen, was für mich in Frage kommt. Der Kelch geht jetzt an mir vorbei, er wäre aber auch an mir vorbeigegangen, wenn ich noch beim ZDF wäre."