Hinter den Kulissen der Verlagsgruppe News scheint es in diesen Tagen hoch her gegangen zu sein. Matthias Schönwandt wird mit sofortiger Wirkung seine Tätigkeit als Geschäftsführer niederlegen, teilte Gruner + Jahr am Dienstag mit. Die Trennung erfolge in beiderseitigem Einvernehmen - ob das allerdings die ganze Wahrheit ist, erscheint fraglich.

Hintergrund der Trennung seien interne Vorgänge, die mit den bestehenden Richtlinien von Gruner + Jahr nicht vereinbar seien und somit einen Verstoß gegen das gültige Regelwerk des Verlags darstellten. Was genau mit diesen Andeutungen gemeint ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar. Zu diesen Vorgängen wurde Stillschweigen vereinbart.

"Es gibt bei Gruner + Jahr ein für alle Mitarbeiter weltweit verbindliches Regelwerk, das die Spielregeln im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit regelt. Gegen diese internen Regeln hat Matthias Schönwandt nach eingehender interner Prüfung und Dokumentation verstoßen", gibt sich auch Dr. Torsten-Jörn Klein, Auslandsvorstand G+J, geheimnisvoll. "Ich denke, dass alle Mitarbeiter der NEWS - Gruppe und alle Geschäftspartner des Verlages, Matthias Schönwandt in der kurzen Zeit als Geschäftsführer und als Mensch sehr zu schätzen gelernt haben. Dennoch hat er einen Fehler begangen, der nicht geduldet werden kann."

Zugleich betonte er, diese Entwicklung sehr zu bedauern, "aber nachdem weltweit gleiche Spielregeln für die unternehmerische Tätigkeit bei Gruner + Jahr gelten, haben wir uns für den Weg der einvernehmlichen Vertragsaufhebung entschieden." Wohin es Matthias Schönwandt nun ziehen wird, ist völlig unklar. Er hatte seinen Job erst zu Beginn des Jahres begonnen und war zuvor als Chef des TV-Supplement-Verlags rtv tätig.