Der Fall Kachelmann wird die Medien wohl auch weiterhin beschäftigen. Nachdem die Staatsanwaltschaft Mannheim und die Nebenklägerin bereits ankündigten, in Revision gehen zu wollen, liefern sich Jörg Kachelmanns Anwalt Johann Schwenn und der Burda-Verlag einen zusätzlichen Streit.

Hintergrund ist eine Aussage Schwenns in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz, wonach Burda-Vorstand Philipp Welte "jeden deutschen Chefredakteur von Bedeutung angerufen" habe, um ihn "für eine negative Berichterstattung gegen Kachelmann zu gewinnen". Das missfiel Welte derart, dass er einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge nun rechtliche Schritte gegen Schwenn eingeleitet hat. Es geht dabei um den Vorwurf der Diffamierung. Man werde "Schwenn zur Abgabe einer Unterlassungserklärung auffordern und diese gegebenenfalls auch gerichtlich durchsetzen", zitiert die "SZ" der Verlag.

 

Schwenn selbst gibt sich äußerst gelassen und sagte, er freue sich auf Weltes Glaubhaftmachung. Auch Kachelmann selbst rechnet mit einigen Medienvertretern ab - via Twitter schreibt er über die "ekelerregenden Paparazzi von Huberts, Liz' oder Friedes Gnaden". Gemeint sind damit Hubert Burda, Liz Mohn und Friede Springer. Am Tag des Urteils twitterte Kachelmann: "Wir wollen über Hubert Burdas Schergen nicht die ewig eklig blubbernden Mediensümpfe unter Friede Springer vergessen". Zudem dreht der Wettermoderator den Spieß um und fotografiert jene Journalisten, die ihm nachstellen mit seinem Handy.

In diesem Zusammenhang ist von "lichtscheuem Gesindel" die Rede. Und weiter: "Das 'Pack' (frei nach RA Johan Schwenn) ist irgendwie etwas fotoscheuer als bei früheren Anlässen." In Richtung Hubert Burda fügte Kachelmann hämisch an: "Wenn sich Leute wegdrehen, kriegt HB seine Drecksblätter nicht voll, das gilt immer und ist egal, ob die aufm Foto gerade filmen oder nicht."