Während die großen Privatsender via Satellit über die HD+-Plattform schon seit über eineinhalb Jahren auch in hochauflösender Form zu sehen sind, musste sich der größte Teil der Kabelkunden bislang mit der SD-Version begnügen. Einigungen mit den Kabelnetzbetreibern scheiterten bislang unter anderem auch daran, dass die Mediengruppe RTL Deutschland ähnlich wie ProSiebenSat.1 bei den HD-Sendern im Kabel die gleichen Einschränkungen durchsetzen will, wie sie auch schon beim viel kritisierten HD+ gelten. So ist dort bei Aufnahmen auf Festplattenrekordern etwa die Vorspul-Funktion deaktiviert, um das Überspringen der Werbeblöcke zu verhindern, ein Archivieren auf DVD ist gar völlig untersagt.

Nun hat sich Kabel BW mit der Mediengruppe RTL Deutschland geeinigt - doch ebenfalls nur um den Preis, diese Komfort-Einschränkungen zu akzeptieren. Bei Kabel BW bedauert man das, betont aber, dass man anders nicht zu einer Einigung mit den Sendern habe kommen können. Ein weiterer Wermutstropfen: Ähnlich wie bei HD+ wird auch im Netz von Kabel BW für den Empfang von RTL HD, Vox HD und RTL II HD eine zusätzliche "Servicegebühr" fällig, über deren Höhe bislang allerdings noch nichts bekannt ist. Details dazu will Kabel BW in Kürze bekannt geben.

Neben der Verbreitung von RTL HD, Vox HD und RTL II HD, die bereits in Kürze starten soll, hat Kabel BW zudem auch eine Zusammenarbeit im Bereich Abruf-TV vereinbart. So soll voraussichtlich das Video-On-Demand-Angebot RTL Now in die Kabel BW-Videothek integriert werden und damit direkt am Fernseher nutzbar werden.

"Die Einspeisung unserer HD-Kanäle bei Kabel BW ist ein weiterer wichtiger Schritt im Hinblick auf den Ausbau unserer Verbreitung. Ich freue mich besonders, dass zunehmend auch die Zuschauer mit Kabelanschluss in den Genuss unserer HD-Angebote kommen", so Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL Deutschland. Kabel BW-Chef Harald Rösch fügt hinzu: "Wir sind froh, dass wir unseren Kunden nun auch die Sender RTL HD, Vox HD und RTL II HD anbieten können. Damit erweitert sich die Anzahl der Sender in dem hochauflösenden Format noch einmal deutlich und unser TV-Angebot wird noch attraktiver."