Die "Bild" ist am Samstag im XXL-Format erschienen (DWDL.de berichtete) - da passte es nur allzu gut, ein Interview mit zwei TV-Größen zu veröffentlichen. Thomas Gottschalk und Günther Jauch haben in der Zeitung über ihre anstehenden Aufgaben im Ersten gesprochen und sich optimistisch gezeigt. "Wer sich im Fernsehen neu erfindet, wie wir uns beide demnächst, geht immer ein Risiko ein", sagte Günther Jauch.
"Wer sich aber niemals verändert, kriegt auch irgendwann Probleme. Der Vorabend gilt im Fernsehen allerdings als sogenannte Todeszone – da geht es mir nach dem 'Tatort' besser", so der künftige Polittalker über Gottschalks neue Show im Vorabendprogramm. Gottschalk selbst freut sich jedoch ganz offensichtlich auf das neue Abenteuer: "Mich reizt die Todeszone und ich habe den ARD-Leuten versprochen: 'Neues Leben blüht aus den Ruinen', wenn ich da einmarschiere. Die wussten auch sofort, dass der Satz aus 'Wilhelm Tell' von Schiller ist."
Dennoch bleibt Gottschalk bezüglich seiner "Tagesshow" realistisch "Eine gewisse Reife ist an sich nichts Schlechtes und ich bin weder mit dem Versprechen noch mit der Verpflichtung angetreten, nun der Jungbrunnen der ARD zu werden. Aber ich plane Rock ’n‘ Roll und keinen Walzer! Wenn ich damit das Durchschnittsalter nur um ein paar Jahre senke, geht das schon mal in die richtige Richtung." Dass die ARD nicht gerade als Jungbrunnen bekannt ist, nimmt auch Günther Jauch in Kauf. "Wenn ich bei RTL 'Wer wird Millionär?' mache, verstehe ich mich nicht als Berufsjugendlicher. Umgekehrt sehe ich die ARD nicht als 'alte Tante", sagte Jauch.
"Es bringt auch nicht viel, ein schnittiges Cabrio mit einer luxuriösen S-Klasse zu vergleichen. Der Sonntagabend ist fest in ARD-Hand – der Montagabend gehört eben RTL. Wenn es nach mir geht, kann das gern so bleiben ..." Um die neue Sendung von Günther Jauch sorgt sich Thomas Gottschalk übrigens nicht: "Frau Will wird auch an ihrem neuen Sendeplatz funktionieren. Aber nachdem es der ARD gelungen ist, die erfolgreiche Marke Günther Jauch in ihren Laden zu holen, ist es auch absolut richtig, diese dort ins Fenster zu stellen, wo die meisten Kunden zu holen sind, und das ist nun mal bei diesem Format der Sonntagabend."
Dass Thomas Gottschalk in Zukunft als Moderator eines Polittalks in Erscheinung treten wird, glaubt Günther Jauch indes nicht. "Das könnte er wahrscheinlich genau so gut oder schlecht wie ich 'Wetten, dass..?', insofern wissen wir wohl beide, wo unser Platz ist." Dazu sagte Gottschalk: "Und weil wir das schon immer gewusst haben, gab es auch nie Neid oder Konkurrenzdenken zwischen uns."