Nachdem die Staatsanwaltschaft und die Nebenklägerin auf die Revision verzichtet haben, ist der Freispruch Jörg Kachelmanns im Vergewaltigungsprozess inzwischen rechtskräftig. Nun folgt die mediale Aufarbeitung des zu weiten Teilen auch in der Öffentlichkeit ausgetragenen Prozesses aus Sicht der beiden Beteiligten. So wird Jörg Kachelmann im kommenden Jahr im Buch "Mannheim" seine Sicht der Dinge darstellen. Die Erlebnisse seiner Ex-Geliebten Claudia D. werden sogar gleich in einem Film verarbeitet.
Dazu haben die Produktionsfirma Story House Productions und die Schweizer Drehbuch-Entwickler scriptproducer nun die Persöhnlichkeitsrechte für ein Filmprojekt erworben. Basierend auf den Erinnerungen und Aufzeichnungen von Claudia D. und einer umfangreichen Fall-Dokumentation arbeitet derzeit bereits ein Autoren-Team an der Umsetzung der Geschichte. Bis es den Film zu sehen gibt, wird aber noch viel Zeit vergehen: Die Dreharbeiten sollen voraussichtlich erst Ende 2012 beginnen.
Jörg Rindlisbacher von scriptproducer: "Die Geschichte der Claudia D. ist eine hochaktuelle Parabel über Recht und Gerechtigkeit, Liebe und Hass, Vertrauen und Verrat, Macht und Ohnmacht, Mann und Frau. Es soll eine Geschichte entstehen über die verlorene Ehre einer Frau, die auf der Suche nach Gerechtigkeit lernt zu kämpfen und zu sich selbst findet." Henning Marten von Story House Productions fügt hinzu: "Es ist unglaublich, wie Justiz, Anwälte, Presse und die sogenannte Öffentlichkeit mit diesem Fall umgesprungen sind – ihn für die unterschiedlichsten Zwecke instrumentalisiert haben."
Rindlisbacher betont unterdessen, Kachelmann in dem Film weder beschuldigen noch beleidigen zu wollen. Inwiefern das gelingen kann, wenn man das Geschehen aus Sicht der Nebenklägerin schildert, sei aber dahingestellt. Jörg Kachelmann gab sich nach der Ankündigung aber gelassen. Gegenüber dem "Sonntag" kommentierte er das Filmprojekt seiner Ex-Geliebten so: "Das muss sie mit ihrem Gewissen, so vorhanden, ausmachen."