Bereits Anfang Januar startet "Unser Star für Baku" bei ProSieben - und inzwischen ist auch die Frage geklärt, wer durch die Castingshow für den Eurovision Song Contest führen wird. Matthias Opdenhövel, der inzwischen von ProSieben zur ARD wechselte, wird allerdings künftig ebenso wenig an Bord sein wie Sabine Heinrich. Stattdessen setzt man auf ein komplett neues Moderatoren-Duo, das vor allem eines ist: Überraschend. ProSieben schickt Steven Gätjen ins Rennen, für die ARD wird Sandra Rieß moderieren und damit ein bislang völlig unbekanntes Gesicht.
Die 25-Jährige absolvierte nach dem Studium "Theater und Medien" in Bayreuth ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender in ihrer Heimatstadt Nürnberg. Anfang 2010 setzte sich Rieß bei einem vom BR ausgerichteten Casting gegen rund 300 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durch und ist seitdem Moderatorin der BR-Fernsehsendung "on3-Südwild". 2010 und 2011 führte Sandra Rieß im Bayerischen Fernsehen durch die Finale der Castingshow "Macher gesucht"., zudem wurde sie von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien mit dem Lokalfernsehpreis in der Kategorie Unterhaltung ausgezeichnet.
Bekannt sind inzwischen aber nicht nur die Moderatoren, sondern auch die Sendeplätze - die sind nämlich ebenfalls neu. Bei ProSieben wird es wegen "Unser Star für Baku" zu einem Konflikt kommen, denn die ersten vier Ausgaben der Castingshow werden ab dem 12. Januar jeweils donnerstags um 20:15 Uhr zu sehen sein. Mit anderen Worten: Die in dieser Woche sehr erfolgreich gestartete Show "The Voice of Germany" wird ab Januar zunächst komplett zu Sat.1 wandern - dort soll die Castingshow dann am Freitagabend zu sehen sein. ProSieben hätte erst ab Anfang Februar donnerstags wieder Platz für "The Voice", müsste zu diesem Zeitpunkt aber gegen die dann im Ersten gezeigten Final-Folgen von "Unser Star für Baku" im Ersten antreten.
Wie genau der weitere Ablauf bei "The Voice" aussieht, konnte ein ProSieben-Sprecher am Freitag auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de aber noch nicht sagen. Während man bei ProSieben also womöglich der stärkeren Marke "The Voice" hinterhertrauern muss, wird man in Sat.1 hoffen, durch den starken Start bei ProSieben möglichst viele Zuschauer zu sich locken zu können. Im Februar wird dann übrigens wie erwähnt auch Das Erste in die Suche für den Baku-Star einsteigen - dafür wandert "Unser Star für Baku" bei ProSieben auf den Montagabend, im Ersten sind das Viertelfinale und das Finale wiederum donnerstags zu sehen. Erst am 16. Februar soll schließlich feststehen, wen Deutschland zum Eurovision Song Contest schicken wird.
Insgesamt umfasst die Castingshow acht Folgen, in denen 20 Kandidaten auf das Ticket nach Aserbaidschan hoffen. Spannend wird die Castingshow vor allem, weil ProSieben und die ARD auf Stefan Raab als Jury-Präsidenten verzichten müssen. Stattdessen sucht Thomas D. nach neuen Talenten: "Ich suche jemand ganz Besonderen, ein einzigartiges Talent, diesen einen oder diese eine unter Millionen. Ich kann jetzt schon versprechen, dass es eine Hammer-Show wird, denn wir haben großartige Künstler unter unseren Kandidaten", ist sich der Musiker sicher.
ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber gibt schon mal die Marschroute aus: "Unser Ziel: Wir wollen den Pokal zurückholen. Und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem fantastischen Thomas D, mit Sandra Rieß, Steven Gätjen und natürlich auf die weitere Kooperation mit unseren Kollegen von ProSieben." ProSieben-Chef Jürgen Hörner: "Neue Musiker, neue Moderatoren und ein neuer Jury-Präsident für eine immer wieder große Aufgabe: 'Unser Star für Baku' wird von Thomas D in eine neue musikalische Dimension geführt. Mit Sandra Rieß und Steven Gätjen haben wir dafür ein neues, starkes Moderations-Doppel. Ich freue mich auf das Joint Venture mit dem Ersten." Unklar ist, ob er sich angesichts der tollen Start-Quoten von "The Voice of Germany" nicht noch lieber über die nun bei Sat.1 zu Ende gehende Castingshow gefreut.