Auf seinem Dokusoap-Sendeplatz am Sonntag um 19:00 Uhr testet Sat.1 Anfang Februar ein neues Format - wobei es das Wort "neu" nur bedingt auf den Punkt bringt. Am 5. Februar 2012 startet die Dokusoap "Vom eigenen Vater entführt - Mütter kämpfen um ihre Kinder", von der zunächst drei Folgen geplant sind. Die Sendung begleitet Mütter, deren Kinder vom Vater ins Ausland entführt wurden. So bangt in der ersten Folge eine 28-Jährige um ihre beiden Kinder. Nach dem Beziehungs-Aus wurden die beiden vom Vater gekidnappt und nach Tunesien gebracht.
Die Mutter nimmt Kontakt zu Privatdetektiv Dietmar Wagner auf, um die Kinder heimlich nach Deutschland zurückzuholen. Neu ist die Idee, die hinter dem Format steckt, tatsächlich nicht: Bereits Ende November testete RTL zunächst eine Folge der Dokusoap "Entführt - Gib mir mein Kind zurück" - mit Erfolg. Mit knapp vier Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 17,3 Prozent in der Zielgruppe schlug sich der Testballon des Kölner Senders gegen die Übertragung eines Champions League-Spiels sehr wacker. Während "Entführt" von Story House Productions und Levision produziert wird, zeichnet für das Sat.1-Pendent die Firma Straßenfeger verantwortlich.
Dass Sat.1 nun auf ein offenkundig sehr ähnlich gestricktes Format setzt, überrascht daher nicht, zeugt aber gleichzeitig auch nicht von allzu großer Kreativität. Derzeit zeigt der Sender sonntags bereits die an den RTL-Formaten "Bauer sucht Frau" und "Schwiegertochter gesucht" orientierte Kuppel-Doku "Schwer verliebt" und fährt damit zumindest ordentliche Quoten ein. Im Januar stehen noch zwei Folgen aus, ehe mit "DNA unbekannt - Familiengeheimnissen auf der Spur" an zunächst zwei Sonntagen ein neues Format mit "Frühstücksfernsehen"-Moderatorin Karen Heinrichs getestet wird (DWDL.de berichtete).