Es war die klassiche Primetime als am Donnerstagabend um 20.15 Uhr in der Event-Location ewerk Berlin die 3. Verleihung des von Sky bzw. damals Premiere Star ins Leben gerufenen Pay-TV-Preises begann. Einige hundert Gäste aus der Branche sowie prominente Pay-TV-Fans, darunter Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe, Ralf Bauer, Barbara Becker, Cherno Jobatey, Michel Friedman, Jürgen Drews, Udo Walz, Ursula Karven, Heiner Lauterbach oder Uwe Ochsenknecht (der übrigens um 22.15 Uhr die Gala verließ).
Doch von vermuteten väterlichen Fernsehpflichten zu den Preisträgern des Abends. Der erste MIRA-Award des Abends ging in der Kategorie "Beste/r Moderator/in" an Florian Simbeck als AXN-Reporter. Es war nicht das einzige Mal, dass sich die Chefin des Sony Pictures-Senders, Bettina Hermann, auf der Bühne über eine Auszeichnung freuen konnte. Später gewann "Breaking Bad" den MIRA-Award in der Kategorie "Beste Serie". Für die erst im vergangenen Jahr angetretene Hermann wie für den Sender AXN war der Abend damit ein voller Erfolg: Nach mancher Ungewissheit über den Kurs des Senders scheint man also zumindest den richtigen Kurs gefunden zu haben.
In der Kategorie "Beste/r Sportkommentator/in" gewann Jirka Schink von Sportdigital u.a. für seine Kommentierung des Spiels holländischen Erstliga-Spiels PSV Eindhoven verpasst Feyenoord Rotterdam mit dem fast unglaublichen Ergebnis von 10:0. Mit ihm im Rennen waren Kai Dittmann & Stefan Effenberg (Sky Bundesliga) sowie Tobi Fischbeck und Harry Weber (Eurosport 2). Der Sonderpreis der Jury ging diesmal für die Eventprogrammierung zum 10. Jahrestag der Anschläge vom 11. September an die Pay-TV-Sender mit Sonderprogrammierungen rund um den Jahrestag: NatGeo, Discovery Channel, Spiegel Geschichte, Bio und History Channel.
In den Kategorien "Beste lokale Eigenproduktion" und "Bester HD-Sender" räumte Gastgeber Sky ab. Der Sporttalk "Sky 90" mit Sky-Urgestein Patrick Wasserziehr sowie der Teilzeit-Sender Sky 3D gewannen. Über die Gewinner entschied in diesen Kategorien entschied eine vierköpfige Jury: Der stellvertretende "TV Digital"-Chefredakteur Thomas Weiß, der Studio Hamburg-Geschäftsführer Dr. Robin Houcken, Film- und Fernsehproduzent Max Wiedemann und Schauspielerin Katja Flint. Nur bei der Auszeichnung des Lieblingssender des Jahres entschied das Publikum in einem Online-Voting an dem knapp 15.000 Zuschauer teilgenommen haben.
Den Sieger in dieser Kategorie präsentierte CSU-Politiker Erwin Huber, der sich nach verglichen mit zwei peinlichen Comedy-Showeinlagen mit einer launigen Laudatio als Stimmungskanone erwies. Dass er dabei aus SyFy konsquent SkyFy gemacht hat, nahm man ihm da nicht übel. Auch Katharina Behrends, Deutschlandchefin von NBC Universal, nicht. Sie freute sich über die erneute Auszeichnung als Lieblingssender. Schon beim letzten Mira-Award 2009 gewann SyFy. "Wir haben online sehr treue Fans" analysierte Behrends den erneuten Sieg.
Den Abend rund machte am Ende der Lifetime Achievement Award - der Preis für das Lebenswerk. Preisträger Marcel Reif bekam von Überraschungsgast Günther Jauch eine launige Laudatio mit Erinnerungen an gemeinsame Moderationen wie einst beim umgefallenen Tor in Madrid. In seiner Dankesrede zeigte sich Reif zwar geehrt, doch falls die Auszeichnung für das Lebenswerk als Aufforderung gemeint sei, aufzuhören, müsse er das Publikum leider enttäuschen: Er mache weiter.
Das kann man sich nach diesem Abend auch für den MIRA-Award wünschen. Der Pay-TV-Preis hat sich nach einer Kreativpause und einem Umzug nach Berlin mit einem eindrucksvollen Abend zurückgemeldet und präsentierte sich dabei erstmals in würdiger Größe gleichermaßen als Branchentreff und Preisverleihung. Und doch gibt es natürlich immer Verbesserungsmöglichkeiten im Detail: Ein Moderationsduo, das auch moderieren kann, wäre dem vierten MIRA-Award im kommenden Jahr sehr zuträglich.