Mitte April kündigte ProSiebenSat.1 überraschend an, seine Sendelizenzen zum 1. Januar 2013 neu zu beantragen und bei dieser Gelegenheit neu auf vier verschiedene Landesmedienanstalten zu verteilen. Während ProSieben weiter bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und kabel eins bei der BLM in München lizenziert bleibt, wechselt Sixx zur Bremischen Landesmedienanstalt (brema). Alle drei Lizenzen und den damit verbundenen Wechsel hat die ZAK auf ihrer jüngsten Sitzung nun genehmigt.

Eigentlicher Anstoß für die ganze Rochade war aber - wenn auch nicht offiziell - wohl Sat.1. Seit vielen Jahren hatte man sich geärgert, dass die bislang zuständige rheinland-pfälzische Landesmedienanstalt LMK die Drittsendelizenzen immer wieder an Alexander Kluges dctp und News and Pictures vergeben hat - sehr zum Missfallen von Sat.1.

Der Sender reichte gegen diese Entscheidung ebenso wie die unterlegenen Produktionsfirmen Klage ein - und kündigte wenig später an, seine Sendelizenz künftig bei der Medienanstalt von Hamburg und Schleswig-Holstein MA HSH zu beantragen. Nun stellt sich die Frage, ob damit die Entscheidung über die Drittsendezeiten durch die LMK auch hinfällig ist und die MA HSH neu entscheiden darf, oder ob die Entscheidung Bestand hat. Zu einer endgültigen Entscheidung ist man bei der ZAK offenbar noch nicht gekommen. Die Entscheidung über die neue Linzenz wurde auf den 26. Juni vertagt, weil zuvor noch offene "Fragen im Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Ausstrahlung von Regionalfenstern und Drittsendezeiten geklärt werden müssen", heißt es in der Mitteilung.

Die ZAK hat den stellvertretenden DLM-Vorsitzenden und LfM-Chef Dr. Jürgen Brautmeier, damit beauftragt, die Federführung in diesem Klärungsprozess unter Einbindung aller Beteiligten zu übernehmen. Das Ergebnis soll dann in der nächsten ZAK-Sitzung beraten werden.

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