Das Hans-Bredow-Institut hat eine Studie mit dem Titel "Informationsrepertoires der Deutschen" veröffentlicht. Was etwas sperrig klingt, erweist sich allerdings als sehr interessant, weil vor allem eines deutlich wird: Auch jüngere Menschen informieren sich nach wie vor am liebsten über das Fernsehen. NDR-Intendant Lutz Marmor: "Durch die Berichterstattung in den Medien entsteht gelegentlich der Eindruck, die klassischen Medien würden vom Internet an den Rand gedrängt. Das sehen die Menschen vollkommen anders."
Dass sich Marmor freudig zu Wort meldet, hat einen guten Grund: Glaubt man der Studie, so erweist sich die "Tagesschau" als meistgesehenes Angebot in allen Altersgruppen. Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen folgen nach der "Tagesschau" allerdings in erster Linie Online-Angebote: "Spiegel Online", Google und web.de wurden nach der "Tagesschau" am häufigsten genannt, erst danach folgen dann die Nachrichten von n-tv.
In der mittleren Altersgruppe ist die "Bild"-Zeitung von besonderer Bedeutung - sieht man von Google ab, sind es hier vor allem die Fernsehnachrichten weiterer Sender, die bei den Befragten eine große Bedeutung haben. Menschen über 60 greifen hingegen wenig überraschend vor allem auf öffentlich-rechtliche Fernsehnachrichten und regionale Tageszeitungen als Informationsquellen zurück. Bei einigen Angeboten ist das Alter besonders entscheidend: Dass Facebook bei älteren Semestern so gut wie keine Rolle spielt, überrascht nicht.
Bitter sind die Erkenntnisse vor allem für das ZDF: Zwar liegen die "heute"-Nachrichten mit Blick auf die gesamte Bevölkerung auf dem vierten Platz, doch bei den 14- bis 29-Jährigen taucht die Sendung erst auf dem 165. Platz auf. Anders sieht es beim "heute-journal" aus, das es immerhin auf Platz 14 bringt. Die Studie des Hans-Bredow-Instituts basiert auf einer bundesweiten repräsentativen Befragung von rund 1000 Personen ab 14 Jahren.
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