Die International Academy of Television Arts & Sciences hat die für einen International Emmy Nominierten in den Kategorien "Current Affairs" und "News"  vorgestellt. Neben Beiträgen aus Kanada, Brasilien, China, Japan, Katar und Russland befindet sich darunter auch eine Sendung aus Deutschland. Freuen darf man sich heute in Köln-Deutz bei RTL und der Produktionsfirma infoNetwork: Die im Rahmen des Magazins "Extra" schon im Frühjahr 2011 ausgestrahlte Reportage "Das gnadenlose Geschäft mit der Flucht aus Afrika" hat Chancen auf eine Auszeichnung in der Kategorie "Current Affairs".

Der "Extra"-Reporter Jenke von Wilmsdorff begleitete für die Reportage als erster TV-Journalist mehrere Hundert Flüchtlinge auf einem Schlepperboot auf dem Weg aus dem Grenzgebiet zwischen Libyen und Tunesien zur italienischen Insel Lampedusa, um das skrupellose Geschäft mit der Not zu dokumentieren. Rund 1.200 Euro mussten die Flüchtlinge, die aufgrund der Perspektivlosigkeit in Tunesien den Weg nach Europa suchten, für die Überfahrt auf dem völlig überfüllten Schiff zahlen, ehe sie nach ihrer Ankunft in Europa verhort und in ein Flüchtlingslager eskortiert wurden.

Die "Extra"-Reportage muss sich in der "Current Affairs"-Kategorie gegen drei andere Beiträge behaupten: Die chinesische Doku "China Dolls - Fragile Bodies, Strong Minds" über zwei Familien, die an der seltenen Glasknochenkrankheit leiden, die kanadische Produktion "Haiti's Orphans: One Year after the Earthquake", die das Schicksal von durch das Erdbeben in Haiti zu Waisen gewordenen Kindern erzählt, sowie die brasilianische Sendung "Profession: Reporter - Children and Drugs: A Childhood Overtaken by Addiction", in der es um drogenabhängige Kinder in Rio de Janeiro geht.

In der Kategorie "News" wurden das brasiliansische "Jornal Nacional" für die Berichterstattung über die Überschwemmungen in der Nähe von Rio, die Hunderte Tote forderten, nominiert. Al Jazeera wurde mit der Sendung "Newshour" für die Berichterstattung über den Aufstand in Libyen und den Fall von Tripolis nominiert. Der Russische RT Channel wurde für seine Berichterstattung über die Occupy-Bewegung nominiert. Und das japanische Fernsehen NHK für seine durchgehende Berichterstattung nach der Dreifach-Katastrophe mit Erdbeben, Tsunami und Fukushima.