Gerade erst hat Julia Jäkel als Vorstand die Führung des Deutschland-Geschäfts von Gruner + Jahr übernommen. Nun liegt es an ihr, den Konzern in die richtigen Bahnen zu führen. Der "Spiegel" berichtet in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe, dass Jäkel zunächst plant, einen Digitalchef zu ernennen. Als Favorit gilt demnach der derzeitige Vermarktungschef Stan Sugarman. Dass diese Personalie bei Jäkel Priorität hat, ist nicht überraschend, schließlich war es über die digitale Strategie zum Zerwürfnis zwischen Gruner + Jahr und dem Mutterkonzern Bertelsmann gekommen.

Jäkel hat Bertelsmann nach Angaben des "Spiegel" nun die Zusage abgehandelt, dass der Verlag in Geschäfte wie E-Commerce investieren kann - in diesem Segment machen Wettbewerber wie Springer und Burda inzwischen bereits mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes. Doch auch sonst stehen spannende Entscheidungen an. So wird es im November darum gehen, ob und wie die Wirtschaftsblätter "Capital" und "Financial Times Deutschland" weitergeführt werden. Dabei geht es auch um eine mögliche Umstellung auf bezahlte Digitalausgaben.

"Wenn das Konzept die Gesellschafter nicht überzeugt, war es das", heißt es nach Angaben des Nachrichtenmagazins bei Gruner + Jahr. Darüber hinaus wird hinter den Kulissen auch am "Stern" gearbeitet. Für das Flaggschiff des Verlags wurde unter dem Projektnamen "Nordwind" bereits ein Konzept für eine Modernisierung erarbeitet.

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