Die Katholische Kirche hat ihre Klage gegen das umstrittene Papst-Titelbild der "Titanic" zwar zurückgezogen, doch nun hat sich auch der Beschwerdeausschuss des Deutschen Presserates damit auseinandergesetzt. Insgesamt 182 Beschwerden sind zu dem Cover eingegangen, das Papst Benedikt XVI. mit befleckter Soutane zeigte. Das Gremium bewertete die Leserkritik als begründet und sprach gegen "Titanic" nun eine öffentliche Rüge aus. Die Darstellung des Papstes sei entwürdigend und ehrverletzend, hieß es zur Bergründung.

Zwar habe Satire die Freiheit, Kritik an gesellschaftlichen Vorgängen mit den ihr eigenen Stilmitteln wie Übertreibung und Ironie darzustellen. Im vorliegenden Fall sei die Grenze der Meinungsfreiheit allerdings überschritten worden. Das Gremium sah keinen Sachbezug zur Rolle des Papstes in der "Vatileaks"-Affäre gegeben, auf die sich die "Titanic"-Macher bezogen hatten. Die Person Joseph Ratzinger werde von "Titanic" als "undichte Stelle" tituliert und durch die befleckte Soutane der Lächerlichkeit preisgegeben. Dies ist nach Ansicht des Gremiums nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt.

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