Eine Branche unter Schock, wie man ersten Reaktionen auf die Nachricht entnehmen kann: Dirk Bach ist im Alter von nur 51 Jahren am Montag in Berlin verstorben, wie zunächst einzelne Boulevardmedien berichteten. Der Kölner Sprecher von Dirk Bach war auf Anhieb nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, doch inzwischen hat der Sprecher des Schlosspark-Theaters in Berlin, Harald Lachnit, die Nachricht bestätigt. Dort sollte Dirk Bach eigentlich ab Donnerstag in dem Stück "Der kleine König Dezember" spielen.

Man kann über Dirk Bach viele verschwurbelte Lobeshymnen formulieren. Er hätte sie sicher alle verdient. Man kann sein Wirken aber auch ganz einfach zusammenfassen: Dirk Bach war vor der Kamera und auf der Bühne einfach saulustig. Abseits des Showgeschäfts jedoch ernsthaft, etwa mit nachhaltigem gesellschaftspolitischem Engagement für Schwule und Lesben. Dirk Bach lebte zwar oft vor der Kamera, aber eben nicht für die Kamera. Kaum einer bewegte sich dabei so leichtfüßig in der deutschen Senderlandschaft und hinterließ gleichzeitig einen bleibenden Eindruck. Niemand hat ihm und er hat niemandem je die Tür zugeschlagen - und das obwohl er zwischen ZDF, RTL und Sat.1 pendelte. Er suchte sich die Projekte rein nach Gefallen aus.

Nach ersten Theater-Erfahrungen, die ihm schon früh Anerkennung brachten, zog es ihn 1988 ans Improvisationstheater Springmaus in Bonn, 1992 ins Ensemble des Kölner Schauspielhauses. Noch im gleichen Jahr jedoch seine große TV-Premiere mit der "Dirk Bach Show". Weitere TV-Stationen waren u.a. die ZDF-Serien "Lukas" und "Der kleine Mönch" sowie die "Sesamstraße". Oft gemeinsam an seiner Seite: Weggefährtin Hella von Sinnen. Seit 2004 moderierte er zusammen mit Sonja Zietlow in einzigartiger Manier die RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus". Aber auch bei "Frei Schnauze XXL", "Schillerstraße" und anderen Comedy-Produktionen wirkte er mit. Bei VOX durfte er gar einmal eine eigene Gameshow probieren - über die er später selbst herzhaft lachen konnte.

Neben der Arbeit vor der Kamera blieb immer noch Zeit für Hörbücher oder die Bühne. Mal Millowitsch-Theater, mal Musical. So folgte er auch Hape Kerkelings Bitte und spielte in der Musical-Version des Kultfilms "Kein Pardon" in Düsseldorf die Rolle des Heinz Wäscher. Ausgezeichnet wurde Dirk Bach mehrfach schon Ende der 90er Jahre - mit Telestar, Deutschem Comedypreis und Goldener Kamera. Zuletzt gewann er 2007 als Moderator der Impo-Comedy "Frei Schanuze XXL" den Deutschen Comedypreis und war 2011 zusammen mit dem Team von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Jetzt ist jedoch klar, dass es nie wieder eine dieser legendären Doppelmoderationen von ihm und Sonja Zietlow geben wird.

Gerne möchten wir bei DWDL.de den vielen Kolleginnen und Kollegen von Dirk Bach die Gelegenheit geben, sich mit eigenen Worten von ihm zu verabschieden. Sie können entweder hier unter dem Artikel kommentieren oder Ihre Worte an lueckerath@dwdl.de schicken und wir sammeln die Abschiede der Branche von einem wunderbar ernsthaften Komiker.