Die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) haben sich auf eine langfristige Kooperation verständigt. Ab dem 1. Januar 2013 wird dpa die AP-Texte und -Fotos in Deutschland und Österreich vermarkten sowie Kunden in der Schweiz die AP-Texte anbieten. Die AP erhält im Gegenzug die Möglichkeit, Texte und Bilder der dpa für ihre eigene Berichterstattung zu verwenden. Für die insolvente Nachrichtenagentur dapd ist die Einigung ein schwerer Schlag, schließlich arbeitet bislang dapd mit den AP-Kollegen zusammen.

"Wir bei der dpa fühlen uns der Quellenvielfalt verpflichtet und freuen uns sehr auf die Kooperation mit unseren amerikanischen Partnern. Durch sie stellen wir langfristig sicher, dass die AP-Inhalte in Deutschland und anderen europäischen Ländern verfügbar bleiben", sagte Michael Segbers, der Vorsitzende der dpa-Geschäftsführung. AP-Chef Gary Pruitt ergänzte wohl auch mit Blick auf die unsichere dapd-Zukunft: "Diese neue Vereinbarung mit dpa stellt sicher, dass AP-Inhalte weiterhin die vielen Kunden und Mediennutzer erreichen, die sie wertschätzen."

Für die dapd könnten die nun bekannt gewordenen AP-Pläne existenziell sein. Wolf von der Fecht, alleiniger Geschäftsführer der insolventen dapd-Gesellschaften, sagte am Mittwoch in einer ersten Stellungnahme: "Wir haben heute zur Kenntnis genommen, dass die Nachrichtenagentur Associated Press beabsichtigt, die Zusammenarbeit mit der dapd zum Jahresende einzustellen. Zunächst werden wir prüfen, ob die Kündigung wirksam ist. In einem zweiten Schritt werden wir dann abwägen, inwiefern diese Kündigung Auswirkungen auf das vom Gläubigerausschuss gebilligte Restrukturierungskonzept zur Sanierung der Nachrichtenagentur-Gruppe hat und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen."