WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus glaubt an eine gute Zukunft für regionale Tageszeitungen. "Gerade bei lokalen und regionalen Inhalten ist die Position der Zeitungen sehr stark", sagt er dem "kressreport". "Die Menschen wollen eine stärkere lokale Ausrichtung unserer Tageszeitungen." Solche Worte aus seinem Mund überraschen dann allerdings doch, immerhin hatte die WAZ-Mediengruppe erst vor wenigen Wochen die komplette Redaktion der "Westfälischen Rundschau" entlassen, das Blatt aber dennoch mit Inhalten anderer Blätter der Gruppe gefüllt.

Dass die WAZ-Mediengruppe von seinem Zeitungsgeschäft abhängig ist, zeigen die Geschäftszahlen - der Bereich "Elektronische Medien" steuert gerade mal 2,3 Prozent zum Umsatz bei. Die Entlassung der "WR"-Redaktion hatte kürzlich massive Kritik nach sich gezogen. Dass die Zeitung dennoch fortgeführt wird, begründete die Geschäftsführung damit, die Medienvielfalt in dem Verbreitungsgebiet sicherstellen zu wollen. Verstanden hat das vermutlich außerhalb der Geschäftsführung niemand. Die 120 betroffenen Mitarbeiter wohl am wenigsten.

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