Die RTL Group legte am Montag ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2012 vor. So konnte der Gesamtkonzern seinen Umsatz um vier Prozent auf knapp sechs Milliarden Euro steigern - ein neuer Rekordwert. Zu verdanken ist das zum Einen dem prächtig laufenden Geschäft in Deutschland sowie einem deutlichen Umsatzanstieg beim Produktionsgeschäft von FremantleMedia. Der operative Gewinn (EBITA) lag zum dritten Mal in Folge über der Milliarden-Marke, er ging aber um 4,9 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro zurück. Noch deutlicher fiel der Rückgang beim Netto-Gewinn aus: Unterm Strich sank er um 13,2 Prozent auf nun 690 Millionen Euro.

Richtig gut liefen die Geschäfte vor allem in Deutschland. Die Mediengruppe RTL Deutschland konnte ihren Umsatz um 3,7 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro, den operativen Gewinn (EBITA) um 9,8 Prozent auf 581 Millionen Euro steigern - so profitabel war die deutsche Sendergruppe noch nie. Sie steuerte damit auch über die Hälfte des Gewinns des Gesamtkonzerns bei. Die EBITA-Marge stieg in Deutschland auf satte 29,3 Prozent. Auch das konnte allerdings nicht das schwächere Geschäft in den anderen Ländern kompensieren.

Denn während der TV-Werbemarkt in Deutschland 2012 leicht zulegen konnte, lagen die Märkte in Frankreich, den Niederlanden und Belgien unter Vorjahresniveau, wobei es insbesondere in der zweiten Jahreshälfte bergab ging. Spanien, Ungarn und Kroatien hat die Krise noch deutlich stärker erwischt: Hier seien "weiterhin deutlich schumpfende Marktumsätze" verzeichnet worden. Angesichts dessen betont man bei der RTL Group, dass bereits 44 Prozent des Umsatzes mit nicht-werbeabhängigen Geschäften wie Inhalteproduktion, Rechtehandel, Teleshopping, E-Commerce und Merchandising erzielt werden.

Anke Schäferkordt und Guillaume de Posch, die beiden Geschäftsführer der RTL Group, erklärten in einem gemeinsamen Statement: "Im Jahr 2012 hat die RTL Group erneut demonstriert, dass das Unternehmen auch in sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeldern erfolgreich agieren kann. Bereits das dritte Jahr in Folge übertraf unser EBITA die Marke von 1 Milliarde Euro. Unsere Umsatzrendite war erneut auf gesundem Niveau von 18,0 Prozent und unser größtes Profit Centre, die Mediengruppe RTL Deutschland, konnte ein neues Rekordergebnis von 581 Millionen Euro vermelden. Dieser stetige Erfolg basiert auf der einmaligen Aufstellung der RTL Group: Wir sind die einzige pan-europäische Free-TV-Gruppe mit einer weltweiten Produktionsfirma."

Sie verwiesen darauf, dass 2012 insgesamt fünf neue TV-Sender (darunter RTL Nitro in Deutschland) gestartet wurden. Zudem errichte man eine "starke und schnell wachsende Präsenz im non-linearen Fernsehen" und "erkunde das Geschäftsfeld der Online-Video-Netzwerke" mit Youtube-Kanälen von FremantleMedia. Zum Ausblick erklären Schäferkordt und de Posch: "Mit Blick auf 2013 bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – im Einklang mit den nationalen Märkten – schwierig und die Visibilität eingeschränkt. In diesem Umfeld liegt unser Fokus auf weiterhin führenden Marktpositionen und starken Finanzergebnissen. Gleichzeitig werden wir Gelegenheiten im Rundfunk- und Inhaltegeschäft sowie im Digitalbereich verfolgen, die das Geschäft des Unternehmens in den kommenden Jahren weiterentwickeln werden."