Das ZDF hat einen Ausbau seiner barrierefreien Angebot angekündigt. Bis Ende des Jahres soll die Quote der Sendungen mit Untertiteln von 40 Prozent auf zirka 65 Prozent des Gesamtprogramms steigen. Darüber hinaus soll die Zahl der Sendungen mit Audiodeskription ebenfalls wachsen. Schon seit Januar würden die Vorabend-Serien um 19:25 Uhr mit diesem Service ausgestrahlt. Bei "Wetten, dass..?" biete man mit der Live-Audiodeskription zudem seit Beginn des Jahres "ein bisher in der deutschen Fernsehlandschaft einmaliges Pilotprojekt", ließ der Sender mitteilen.
Doch dabei soll es nach Angaben des ZDF nicht bleiben. "Mit der Umstellung auf den neuen Rundfunkbeitrag tragen auch die Menschen mit Behinderung zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bei. Das ist ein Ansporn für uns, die Zahl der barrierefreien Angebote deutlich zu vergrößern", betonte ZDF-Intendant Thomas Bellut. "Wir wollen allen Menschen eine aktive Medienteilnahme ermöglichen." Aus diesem Grund will das ZDF von Herbst an den "Fernsehfilm der Woche" und die "Samstagskrimis" mit Audiodeskription ausstrahlen werden. Im Mittelpunkt der neuen barrierefreien Angebote steht zunächst die Zeitschiene zwischen 16:00 und 22:15 Uhr.
Noch in der ersten Jahreshälfte sollen in diesem Zeitkorridor 100 Prozent des ZDF-Programms untertitelt werden, so die Pläne des Senders. Für die 2014 anstehende Überarbeitung der ZDF-Mediathek sind bereits neue Funktionen für die Nutzung von Sendungen mit Audiodeskription und der wahlweisen Einblendung von Gebärden bei Sendungen mit Gebärdendolmetscher in Planung. Audiodeskription ist ein Verfahren, das blinden und sehbehinderten Menschen ermöglichen soll, die Handlung von TV-Sendungen besser nachvollziehen zu können. Dabei wird das sichtbare Geschehen auf einer anwählbaren zweiten Tonspur von einer Sprecherin oder einem Sprecher erläutert.