Auf dem roten Sofa von "Das!" kommt es derzeit offenbar gerne mal zu Überraschungen: Nach dem alkoholisierten Auftritt von Jenny Elvers-Elbertzhagen sorgte in der vergangenen Woche die Schauspielerin Katja Riemann mit einem sehr lustlosen Interview in der NDR-Sendung für Schlagzeilen. Medienjournalist Stefan Niggemeier bezeichnete den Auftritt als "Gesprächskarambolage" und hat damit vermutlich nicht ganz Unrecht. Nun meldete sich Riemann selbst noch einmal zu Wort. "Am Donnerstag vergangener Woche hat sich offensichtlich ein Phänomen ereignet. Ich versuche bislang es zu begreifen... vergebens", schreibt die Schauspielerin auf ihrer Website.

"Ich habe wahrhaft bessere Interviews gegeben", so Riemann, die einen Teil der Schuld für das wenig gelungene Gespräch auch bei sich selbst sieht. "It needs two to Tango, das ist klar!" Zugleich spart die Schauspielerin aber auch nicht an Kritik am NDR und dem Moderator Hinnerk Baumgarten: "Es ist eine traurige Sache, wenn Verabredungen während einer Sendung nicht eingehalten werden, aber davon muss man wohl ausgehen, wenn man sich im öffentlichen Feld bewegt. Es ist irre lustig, wenn ein Moderator zwischen den Gesprächen sich in der Kamera spiegelt und laut äußert, wie geil er aussieht..." Gegenüber dpa wies der "Das!"-Verantwortliche Thomas Kühn die Kritik zurück. "Wir können den Vorwurf, es seien Verabredungen während der Sendung nicht eingehalten worden, überhaupt nicht verstehen."

Es habe keinerlei Vorgaben von Seiten der Schauspielerin gegeben, "an die wir uns nicht gehalten haben könnten", so Kühn weiter. Um welche Verabredungen es ging, ließ Katja Riemann ohnehin offen. Der stellvertretende NDR-Chefredakteur Stefan Wels nahm derweil Moderator Hinnerk Baumgarten in Schutz. Er sei nicht schlecht vorbereitet gewesen. "Vor der Sendung wurden mehrere persönliche Gespräche mit Frau Riemann und ihrer Agentur geführt. Sie wusste dementsprechend über die Inhalte und Ausrichtung der Sendung Bescheid", sagte Wels dem "Tagesspiegel" und betonte, dass es keine Konsequenzen geben wird. "Wir fahren die Sendung live. Das hat seinen Reiz und seine Risiken. Die werden wir auch weiterhin in Kauf nehmen."

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