Das ZDF will offenbar auch weiterhin mit Carmen Nebel zusammenarbeiten. Vermutungen, wonach der Sender die Moderatorin wegen ihres Alters loswerden woll, bezeichnete ZDF-Intendant Thomas Bellut in einem Interview mit dem "Westfalen-Blatt" jedenfalls als "Unsinn". Bellut: "Ich schätze Frau Nebel sehr. Ihr Vertrag läuft Ende des Jahres aus, jetzt gibt es Gespräche mit Angebot und Gegenangebot. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns bald einig sind." Zuletzt hatte es Spekulationen über eine Reduzierung von Nebels Bildschirmpräsenz gegeben - auch weil man mit Helene Fischer gerade erst einen Shootingstar verpflichtet hat.


Die "Bild am Sonntag" berichtete kürzlich, dass die Samstagabendshow "Willkommen bei Carmen Nebel" in ihrer jetzigen Form im kommenden Jahr nicht mehr ausgestrahlt werden soll. Während Nebels Zukunft also weiter unklar ist, will sich das ZDF nach dem angekündigten Wechsel von Jörg Pilawa zur ARD personell verstärken. "Wir haben im Show-Bereich durchaus etwas Platz", sagte Bellut, nannte allerdings in diesem Zusammenhang keine Namen. Zufrieden zeigte er sich dagegen mit der Leistung von Markus Lanz, der gerade seine erste "Wetten, dass..?"-Staffel hinter sich gebracht hat.

"Seine erste 'Wetten, dass..?'-Staffel lag im Schnitt weit über neun Millionen Zuschauern. Ich bin damit sehr zufrieden", sagte Bellut. Zugleich machte er allerdings auch Schwächen aus. "Bei der letzten Sendung war nicht alles perfekt, aber ich finde, dass Markus Lanz das sehr gut macht." Zuletzt hatten nur noch 7,4 Millionen Zuschauer eingeschaltet - einer der schwächsten Werte in der Geschichte der Show. Eine Rückkehr von Thomas Gottschalk zum ZDF schloss der ZDF-Intendant im Interview mit dem "Westfalen-Blatt" dagegen aus. "Es gibt nach wie vor freundschaftliche Gespräche mit ihm, aber keine Verhandlungen über einen Wechsel."

Geplant sind dafür weitere Filme und Dokumentationen über den Zweiten Weltkrieg - verständlich, schließlich feierte das ZDF jüngst mit dem Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" große Erfolge. Darüber hinaus plant das Zweite als Gegengewicht zu den vielen Krimis im Programm neue Familienserien. Und auch über das im Herbst anstehende TV-Duell von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Peer Steinbrück ging Bellut ein. Der ZDF-Intendant forderte Stefan Raab auf, die Spielregeln einzuhalten: "Ich habe nichts gegen ihn, er ist ein hochbegabter Unterhalter, aber das Duell dient nicht dazu, dass sich Moderatoren profilieren - die Kandidaten sind die Stars. Dass jüngere Zuschauer nur mit Raab zu erreichen seien, glaubt Bellut indes nicht. Schon bei den letzten Kanzler-Duellen hätten Millionen Jüngere zugeschaut.