Am Dienstag will der G+J-Vorstand die Pläne für den Umbau des Verlagshauses vorstellen, verschiedene Medien berichten aber schon heute über unangenehme Konsequenzen für viele Münchner Mitarbeiter. Demnach will Gruner + Jahr alle Redaktionen mit Ausnahme der Mitarbeiter von G+J Entertainment Media (u.a. "Blickpunkt Film") nach Hamburg an den Konzernsitz ziehen.
Betroffen wären damit die Redaktionen von "Neon", "Nido", "P.M.", "Wunderwelt Wissen" und "Eltern". Weil den Berichten zufolge auch Teile des Anzeigenverkaufs nach Hamburg verlagert werden sollen, seien insgesamt 120 Mitarbeiter betroffen - was rund jeder Zweite am Münchner Standort wäre. Alle sollen demnach das Angebot erhalten, mit nach Hamburg zu ziehen. Andernfalls müssten sie sich einen neuen Arbeitgeber suchen.
Auch wenn G+J entsprechende Pläne bislang nicht öffentlich gemacht hat, hagelt es bereits harsche Kritik vom Bayerischen Journalistenverband. "Hier wird ausschließlich auf wirtschaftliche Fakten gesetzt und keinerlei Rücksicht auf die Belange der Belegschaft genommen. Das Haus entscheidet sich gegen die Mitarbeiter, die unter anderem die Blätter "Neon", "Nido", "P.M.", "Wunderwelt Wissen" und "Eltern" zu dem gemacht haben, was sie heute sind", erklärt der BJV-Vorsitzende Michael Busch. Das Umzugsangebot sei angesichts der rund 800 Kilometer Entfernung zu München kein reelles Angebot.
Busch vermutet, dass G+J auf diese Weise "massiv Personal abbauen" wolle. "Sollten diese für den BJV nicht akzeptablen Pläne tatsächlich realisiert werden, muss der Abbau der Stellen durch einen ausreichend dotierten Sozialplan abgefedert werden", fordert der BJV-Vorsitzende. Um den Mitarbeitern eine Perspektive zu geben, sei in diesem Fall die Gründung einer Transfergesellschaft unverzichtbar.