Verlage und die VG Media waren in der Vergangenheit nicht gerade die größten Freunde. Über die Frage, ob die Verlage für das Verwenden der von den TV-Sendern bereitgestellten Pressematerialien in EPGs Abgaben an die VG Media zu zahlen haben, wurde ein langer Rechtsstreit geführt. Nun haben mehrere große Verlage wie Burda und Springer die VG Media aber dazu auserkoren, für sie die erhofften Einnahmen aus dem im Sommer trotz erheblicher Bedenken eingeführten Leistungsschutzrecht einzutreiben.

Dazu wollen die Verlage, zu denen neben Springer und Burda einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge auch ein gutes Dutzend weiterer Verlage wie Madsack oder Funke gehören, 50 Prozent der Anteile an der VG Media übernehmen, die bislang zu 50 Prozent von ProSiebenSat.1 sowie zum anderne TEil von N24 und etlichen Radiosendern gehalten werden. Die Übernahme von Anteilen an der VG Media sei aber keine Voraussetzung, um die Rechte von der VG Media vertreten zu lassen, heißt es.

In welcher Höhe überhaupt Einnahmen durch das umstrittene Leistungsschutzrecht zu erzielen sind, steht aber ohnehin in den Sternen. Auch die Verlage rechnen zunächst mit Klagen, die erst nach mehreren Jahren entschieden werden dürften. Google unterdessen machte schon mehrfach deutlich, für die Verwendung der kurzen Textausrisse in Suchergebnissen keinesfalls zahlen zu wollen. Seit Sommer müssen Verlage der für Google kostenfreien Listung in Google News ausdrücklich zustimmen. Ziehen sie die Zustimmung zurück, will Google die Publikationen der Verlage nicht mehr berücksichtigen.

Korrektur-Hinweis: Zunächst stand an dieser Stelle, dass die RTL-Gruppe 50 Prozent der Anteile hält. Das ist nicht richtig. Seit Oktober halten neben ProSiebenSat.1 N24 und eine Reihe an Radio-Unternehmen die Anteile an der VG Media. Details