Die "Markenchecks" bescheren dem Ersten regelmäßig gute Quoten. Vor allem wenn es um Supermarkt-Themen geht, schalten die Zuschauer ein. Doch so erfolgreich die Reihe auch ist - die Zahl ihrer Kritiker ist ebenfalls beachtlich. Bereits Ende Oktober berichtete der "Focus" darüber, dass der "Markencheck" nun auch intern beim WDR auf dem Prüfstand stehe. Grund sei der im Januar ausgestrahlte "Edeka-Rewe-Check", der eine Programmbeschwerde des Rewe-Konzerns nach sich zog, weil sich das Unternehmen unfair behandelt fühlte.

Es ist eine Argumentation, der der WDR-Rundfunkrat zwar nicht folgte - dennoch war von "deutlichen Mängeln" die Rede. In seinem "Supermarktblog" zitiert Peer Schader nun aus der Antwort von Rundfunkrats-Chefin Ruth Hieronymi an Rewe. In der Sendung sei "nicht immer hinreichend deutlich geworden, welche Testergebnisse in die abschließende Bewertung tatsächlich eingeflossen seien", so Hieronymi, die ungewöhnlich deutliche Worte findet: "Kritisiert wurden auch nicht immer nachvollziehbare Maßstäbe, fragwürdige Vergleiche und Ungenauigkeiten."

Zumindest in den Kategorien "Qualität" und "Fairness" erschließe sich den Zuschauern nicht, wie und auf welcher Basis welcher Ergebnisse die Redaktion zu den Bewertungen komme. "Auch wenn es kein starres Raster für die Bewertungen gebe, müsse doch hinreichend klar werden, auf welcher Basis ein abschließendes Urteil gefällt werde", so Hieronymi zur Diskussion des Rundfunkrats über das Format. Eine Verletzung der Sorgfaltspflicht will man aber trotzdem nicht erkennen. Bei der Begründung macht man es sich dann aber doch ein bisschen einfach: Es handle sich beim "Markencheck" ja nicht um eine Nachrichtensendung.

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