Der Rundfunkrat des RBB hat den Wirtschaftsplant des Senders für das kommende Jahr festgestellt. Demzufolge rechnet der Rundfunk Berlin-Brandenburg mit Erträgen in Höhe von 411,1 Millionen Euro, denen aber Aufwendungen in Höhe von 436,6 Millionen Euro gegenüber stünden. Unterm Strich ergibt sich also ein Fehlbetrag in Höhe von 25,5 Millionen Euro. Als Grund führt RBB-Verwaltungsdirektor Brandstätter unter anderem an, dass 2014 "ein kostenintensives Jahr mit der Fußball-WM in Brasilien und den Olympischen Winterspielen in Sotschi" werde. Ungeachtet der letzten Meldungen über höhere Rundfunkbeitragseinnahmen sagt Brandstätter: "Seit 2013 finanzieren sich die öffentlich-rechtlichen Sender über den geräteunabhängigen Rundfunkbeitrag, 2014 ist also das zweite Jahr nach dieser Umstellung. Die künftige Ertragsentwicklung ist aber weiterhin mit zahlreichen Unwägbarkeiten behaftet. Der rbb fährt deshalb bis auf Weiteres auf Sicht."

Trotz des erwarteten Minus wird der Programm-Etat um 1,5 Prozent erhöht, auch das Plus in den anderen Bereichen liegt bei 1,5 Prozent. Dies werde durch "Sparanstrengungen der vergangenen Jahr" ermöglicht. Zumindest beim Stellenabbau kann man dem RBB aber nicht gerade übertriebenen Ehrgeiz unterstellen. Man wolle diesen zwar fortsetzen, allerdings fallen von den 1467,5 Stellen nur ganze vier weg. Immerhin soll das zum Teil jene Steigerungen bei den Personalkosten kompensieren, die sich durch den im Herbst 2013 abgschlossenen Gehaltstarifvertrag ergeben.

Auch Radio Bremen hat unterdessen seinen Wirtschaftsplan 2014 vorgelegt und erwartet eine schwarze Null, die allerdings nur durch ein Überbrückungsdarlehen möglich wird, das die anderen ARD-Anstalten im Hinblick auf die bevorstehende Veränderung des ARD-internen Finanzausgleichs zugesagt hatten. Raum für Weiterentwicklungen sollen Umschichtungen im Haushalt schaffen. So würden Programmentwicklungen wie die Reform des Bremer TV-Vorabendprogramms, die Neuausrichtung des Nordwestradios zum Jahresanfang, die erste Staffel einer Vorabendserie für Das Erste und eine Neuauflage der Dokumentationsreihe „Unter deutschen Dächern“, die im Herbst 2014 im Dritten ausgestrahlt wird, finanziert.

"Weil das Geld sehr knapp bleibt, geht Programmentwicklung nur durch Verschiebungen im Etat", so Jan Metzger, Intendant von Radio Bremen. "Wir haben uns programmliche Spielräume geschaffen und es freut mich, dass der Rundfunkrat unseren Kurs unterstützt, das regionale Angebot zu verstärken und das Überregionale zu fördern." Konkret erwartet der RBB im kommenden Jahr Erträge von 92,16 Millionen Euro, denen Aufwendungen in Höhe von 96,21 Millionen Euro gegenüber stehen. Die 4,05 Millionen Euro Minus werden durch das Darlehen ausgeglichen. während die Einnahmen leicht um eine Million steigen - weil der Rundfunkbeitrag etwas mehr Geld bringt, steigen die Ausgaben deutlicher um 3,5 Millionen an. Dies gehe auf die Tariferhöhungen, die Aufwendungen fürs Sportjahr und steigende Beiträge für Altersversorgung zurück.