Bertelsmann hat am Mittwoch gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2013 vorgelegt. Trotz Anlaufverlusten beim Aufbau neuer Geschäfte sei es gelungen, das operative Ergebnis zu steigern. Das Operating EBITDA - also das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen - stieg vor diesem Hintergrund um 4,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Der Umsatz ist 2013 um 1,8 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro gestiegen, Das Konzernergebnis verbesserte sich im Berichtsjahr durch geringere Belastungen aus Sondereinflüssen um 42 Prozent auf 870 Millionen Euro auf den höchsten Wert seit 2006.
Gleichzeitig investierte Bertelsmann in den Geschäftsausbau so viel wie seit acht Jahren nicht. Die Nettofinanzschulden reduzierten sich durch die Erlöse aus der Platzierung von Aktien der RTL Group und einer hohen operativen Mittelfreisetzung zum Jahresende dennoch auf 636 Millionen Euro nach mehr als 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr. "Bertelsmann verzeichnete 2013 eine erfreuliche Geschäftsentwicklung und agiert aus einer Position der Stärke", so die Bilanz des Bertelsmann-Vorstandsvorsitzenden Thomas Rabe. "Unser Wachstumsprofil haben wir durch strategische Weichenstellungen verbessert und die digitale Transformation in allen Bereichen vorangetrieben."
Die Zahlen belegten zudem die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und solide Finanzierung des Unternehmens. "Auf dieser Basis werden wir 2014 weiter daran arbeiten, Bertelsmann wachstumsstärker, digitaler und internationaler zu machen", sagte Rabe. Auch Finanzvorstand Judith Hartmann zeigte sich zufrieden. "Alle Zeichen stehen auf Expansion, die Mittel dafür sind vorhanden. Allein die erfolgreiche Platzierung von RTL-Group-Aktien hat uns einen Erlös von 1,5 Milliarden Euro erbracht. Für 2014 rechnet Bertelsmann mit einer deutlichen Umsatzsteigerung, einer weiterhin hohen Profitabilität und einer positiven Entwicklung des Konzernergebnisses."
Nach Angaben von Thomas Rabe will Bertelsmann jetzt verstärkt in Wachstumsbereiche wie Bildung und Musikrechte sowie in die kreative Substanz des Unternehmens investieren. Rabe: "Bildung wollen wir schrittweise zur dritten Ertragssäule neben Medieninhalten und Services ausbauen. Bei den Musikrechten stehen eine weitere Internationalisierung und ein Ausbau des Geschäfts mit Masterrechten im Vordergrund." So soll die Musikrechtetochter BMG auf den chinesischen Markt gehen - hierfür seien im vergangenen Jahr bereits zwei Milliarden Euro investiert worden. Im Bereich der Bildung hat Bertelsmann indes bekannt gegeben, strategischer Investor des "University Ventures Fonds II" zu werden. Die Rede ist von einer Investitionszusage im dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich.