Anfang des Monats hat ProSiebenSat.1 seine neue Streaming-App 7TV veröffentlicht. Die User sollen damit immer und überall auf das Programm der Sendergruppe zugreifen können, das Archiv ist dabei kostenlos. Wer das Programm als Livestream sehen will, muss 2,99 Euro im Monat zahlen. Mit den bisherigen Downloadzahlen zeigt sich ProSiebenSat.1-Digitalchef Markan Karajica sehr zufrieden. "Wir sind vor gut einer Woche sehr sanft gestartet, haben aber schon jetzt eine sechsstellige Zahl an Downloads erreicht", sagt er im Interview mit der "Berliner Zeitung".
Die Downloads ansich sagen aber natürlich wenig über den Erfolg der App aus - wie viele User bereits das kostenpflichtige Angebot gekauft haben, sagt Karajica nicht. Er verweist lieber auf die guten Download-Zahlen: "In Apps-Stores sind wir im Bereich Unterhaltung unangefochten an der ersten Stelle." Im Google-Play-Store steht 7TV in der Rubrik "Top Apps" derzeit auf Rang elf.
Und während andere Fernsehmacher große Probleme auf das lineare Fernsehen zukommen sehen, will Digitalmann Karajica davon nichts wissen. "Das lineare Fernsehen hat definitiv nicht ausgedient", sagt er gegenüber der "Berliner Zeitung". "Im Gegenteil: Ich denke, die besten Zeiten des linearen Fernsehens liegen noch vor uns: Denn Fernsehen, so wie wir es verstehen, ist der Antrieb für ein ganz neues Entertainment-Erlebnis. Die Menschen lieben ihr Fernsehen, entsprechend hoch sind die Reichweiten", sagt Karajica und verweist auf die noch immer sehr hohen Zahlen, wenn es um die durchschnittliche Fernsehnutzung in Deutschland geht.
Dass insbesondere die jungen Menschen viel weniger als früher vor dem Fernseher sitzen, will Karajica unter anderem mit 7TV auffangen: "Deshalb sehen wir die Chance, diese Leute über eine App wie 7TV besser zu erreichen als über das konventionelle TV-Programm. Hier erschließen wir also neue Nutzergruppen." Aber letztendlich würden sich eben auch Tablet-Nutzer eine Sendung wie "Circus Halligalli" ansehen.
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