Es ist schwer zu sagen, wer in diesem Fall die Wahrheit sagt. Fest steht: Dieter Nuhr wurde angezeigt, weil er ein angeblicher "Hassprediger" sei. Das berichtete die "NOZ", die weiterhin schreibt, Nuhr sei wegen "Beschimpfung von Religionsgemeinschaften" angezeigt worden. Jetzt ist das mit Comedy, Satire und Religion ja so eine Sache. Nuhr jedenfalls will die Anzeige nicht auf sich sitzen lassen und behauptet via Facebook, er habe ausschließlich den Koran "richtig zitiert". 

Die Tageszeitung kritisiert der Kabarettist dafür, nur die Meinung der "Islamisten" eingeholt zu haben, außerdem sei der Bericht zu verständnisvoll. Er selbst habe keine Chance für eine Stellungnahme gehabt. Bei Facebook schreibt er: "Braucht ein Land, das solche Zeitungen hat, überhaupt noch Islamisten?" Harte Worte, die die "NOZ"-Chefredaktion kontert: Nuhr habe die Gelegenheit für eine Stellungnahme gehabt, zu einem Interview werde es allerdings erst in der kommenden Woche kommen. Nuhr bestätigt zwar das geplante Interview, wusste aber angeblich nichts von dem anstehenden Bericht.

Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" nun berichtet, fordert Nuhr in einem Brief an die "NOZ" eine Entschuldigung sowie eine Richtigstellung. Der Bericht sei eine "journalistische Fehlleistung", so Nuhr weiter. "Sie haben offenbar nicht begriffen, dass Islam und Islamismus nicht zufällig zwei Seiten derselben Medaille sind."

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