Es gab mal eine Zeit, da war RTL am Nachmittag mit seinen Scripted Realitys Marktführer - ohne wenn und aber. "Familien im Brennpunkt" & Co. holten täglich mehr als 30 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe, dieser Erfolg animierte natürlich auch andere Sender, in dieses Genre zu investieren. Der Hype um Scripted Reality ist längst abgeebbt, Vox hat schon vor einiger Zeit angekündigt, sich mittelfristig von dieser Programmfarbe trennen zu wollen. Anfang 2015 macht der Sender den Anfang, dann verschwindet nämlich "Verklag mich doch" aus den Nachmittagsprogramm. 

Ab dem 12. Januar übernimmt den 13-Uhr-Sendeplatz das Straßenquiz "Wer weiß es, wer weiß es nicht?" mit Moderator Amiaz Habtu. Vox testete das Format bereits im vergangenen Jahr sowie zwischen April und Juni dieses Jahres, mit bescheidenem Erfolg: Der durchschnittliche Marktanteil in der Zielgruppe lag in diesem Jahr bei schwachen 5,4 Prozent. Will das Straßenquiz langfristig überleben, muss es ab Januar ein gutes Stück zulegen. Vielleicht hilft ja der geänderte Sendeplatz, 2013 war das Quiz um 12 Uhr zu sehen, in diesem Jahr ab 14 Uhr. 

Den Sendeplatz um 14 Uhr übernimmt das im Mai getestete Format "Flirt oder Fiasko?". Im "Shopping Queen"-Stil treten darin fünf Frauen gegeneinander an, sie müssen ein zweistündiges Date mit einem Mann organisieren. Die Konkurrentinnen bewerten das Date im Anschluss, am letzten Tag vergeben auch die Männer ihre Punkte. Wer am Ende der Woche die meisten Punkte gesammelt hat, wird Flirt-Königin und bekommt 1.000 Euro. Der Test im Mai verlief mit durchschnittlich 7,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen recht erfolgreich. 

Ganz auf Scripted Reality verzichten kann Vox allerdings noch nicht. Auch am Vormittag werden weiterhin Wiederholungen von "Verklag mich doch" zu sehen sein, hinzu kommt die Makler-Doku "Mieten kaufen wohnen" um 18 Uhr.