Von der vielbeschworenen Fragmentierung des TV-Marktes bekommen auch die Kindersender etwas mit. Besonders dieser Bereich ist in ständiger Bewegung, vor allem seit mit dem Disney Channel ein vierter großer Player den Markt betreten hat. Um in Zukunft besser aufgestellt zu sein, will Super RTL, derzeit Zweiter unter den Kindersendern, vermehrt in Start-Ups investieren. Das kündigten Markus Steinhoff, Head of Business Development, und Manuel Seuffert im Gespräch mit "Gründerszene.de" an. 

Mit dieser Idee ist Super RTL natürlich nicht allein. ProSiebenSat.1 betreibt mit seiner Tochterfirma SevenVentures schon seit Jahren ein Investment-Unternehmen. Anders als bei der Konkurrenz will Super RTL kein eigenes Unternehmen gründen. "Es geht nicht darum, ein großes Portfolio an Startups aufzubauen, sondern das Angebot des Senders sinnvoll zu ergänzen", sagt Markus Steinhoff gegenüber "Gründerszene.de". Der Fokus der Beteiligungen soll auf Kinder-Angeboten liegen. 

Investiert soll in alles, was Kinder anspricht und sich lohnt - auch wenn es sich nicht im klassischen Fernseh-Bereich abspielt. Mit "Toggo.de" habe man als einer der ersten Fernsehsender ein Online-Angebot für Kinder geschaffen, so Steinhoff. "Nun wollen wir stärker nach draußen sehen, was dort passiert. Und wenn sich eine gute Idee findet, müssen wir das nicht unbedingt selber machen", sagt Steinhoff.

Die Start-Ups können vor allem mit Werbezeiten rechnen - Media for Equity heißt das in der Branche. "Wenn es passt, werden wir auch Cash einsetzen", verrät Steinhoff. Gegenüber "Gründerszene.de" nennt er zwar keine genauen Zahlen, bis zu einer halben Million Euro für einzelne Investments könnten aber drin sein. Man führe derzeit schon mit einigen Start-Ups "konkrete Gespräche", so Steinhoff. Ein erster Deal steht demnach kurz vor dem Abschluss.