Es ist ein Schock für alle Nachteulen der Nation gewesen: Jürgen Domian hört Ende 2016 mit seiner Kult-Talkshow auf (DWDL.de berichtete). Er wolle nach 20 Jahren auch endlich mal wieder die Morgensonne sehen, sagte Domian vor wenigen Tagen als Begründung. Nun hat der Moderator angekündigt, auch nach dem Ende seiner nächtlichen Talkshow nicht ganz von der medialen Bildfläche verschwinden zu wollen. Gegenüber der "Bild"-Zeitung sagt Domian, dass er derzeit mit Comedian Atze Schröder an einem neuen Talk-Format arbeite. Laut dem Boulevardblatt soll es nach einigen Testläufen auch im TV zu sehen sein - fix ist bislang aber nichts. 

In einem ausführlichen Interview mit "Krautreporter" lässt Domian durchklingen, dass ihm ein klassisches Talk-Format im Fernsehen durchaus reizen würde. Es sei "viel interessanter und unter Umständen effektiver", wenn man seinen Gästen gegenüber sitze. "Deshalb wäre es für mich ausgesprochen reizvoll, nach zwanzig Jahren Talk-Erfahrung, eine Show zu moderieren, in der ich meine Gesprächspartner auch sehen kann." Derzeit gebe es keine "seriöse No-Name-Talkshow", so Domian weiter. In allen gängigen Formaten werde mir Prominenten geredet. Bei seiner täglichen Arbeit sehe er aber, dass auch ganz normale Menschen "hochinteressante Geschichten" zu erzählen hätten. 

Domian weiß auch schon, wie man diese Idee umsetzen könnte. Er nennt das Format "Walk Talk": "In meiner jetzigen Sendung sage ich den Leuten: Egal zu welchem Thema, ruft an – und dann reden wird. Bei 'Walk Talk' würde ich sagen: Egal zu welchem Thema, kommt jetzt und spontan zu mir ins Studio – und dann reden wir." Er habe vor Jahren bereits eine Pilotsendung produziert und live ausgestrahlt. "Der Erfolg war überwältigend. Mitten in der Nacht standen vor meinem kleinen, auf einem zentralen Platz aufgebauten TV-Studio über tausend Menschen und wollten in die Show."

All das ist natürlich noch Zukunftsmusik. Jürgen Domian möchte der Medienbranche nach seinem Talk-Aus aber offenbar nicht den Rücken kehren. Etwas aktueller sind hingegen die Pläne zu einer WDR-Doku zum zwanzigjährigen Jubiläum von "Domian". Diese soll laut "Bild" auch im Ersten zu sehen sein. "Das ist eine tolle Anerkennung meines Senders für zwei Jahrzehnte Nachtschicht", sagt der Moderator. 

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