Bei der Südwestdeutschen Medienholding (SWMH) beabsichtigt man derzeit offenbar eine Zusammenlegung der Redaktionen der "Stuttgarter Zeitung" und der "Stuttgarter Nachrichten". Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in der aktuellen Ausgabe berichtet, sorge man sich in den Redaktionen beider Titel derzeit um die jeweilige Eigenständigkeit. "Wir befürchten, dass die Redaktionen zusammengelegt werden. Dann wäre die Medienvielfalt in Baden-Württemberg nicht mehr gewährleistet", wird der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Medienholding Süd, Samir Alicic, zitiert. Beide Titel erscheinen in der Medienholding Süd, die mehrheitlich zur SWMH gehört.

Auslöser dieser Unruhen sind laut "Spiegel"-Angaben Geheimpläne des Verlags, die in den vergangenen Monaten erarbeitet wurden - allerdings wird auch innerhalb der SWMH über die konkreten Inhalte geschwiegen. Der Konzernbetriebsrat berate nun, wie er an die Informationen gelangen könne. Für Verunsicherung sorgte außerdem der überraschende Abschied von Personalchef Ulrich Bensel im vergangenen Monat.

Eine Zusammenlegung der Redaktionen von "Stuttgarter Nachrichten" und "Stuttgarter Zeitung" wäre dabei die logische Konsequenz der Entwicklung beider Titel. Die Auflagen sinken auch hier, die regionale Berichterstattung wird in den "Stuttgarter Nachrichten" bereits weitestgehend von der "Stuttgarter Zeitung" übernommen. Auch an eine gemeinsame Wochenendbeilage wird bereits gedacht. Nicht zuletzt wegen der bereits beschlossenen Zusammenlegung der Online-Redaktionen ist eine Zusammenlegung auch im Print-Bereich in Zeiten der stärkeren Vernetzung zwischen Print und Web naheliegend.

Gegenüber dem "Spiegel" will die SWMH entsprechend eine Eigenständigkeit beider Print-Titel auch nicht garantieren. "Es ist unsere Aufgabe, routinemäßig zu prüfen, ob und wie diese Zusammenarbeit weiterentwickelt werden kann. Es gibt in diesem Zusammenhang jedoch keine Entscheidungen", lässt sich die SWMH zitieren. Der DJV hat Redakteure beider Titel für Dienstag bereits zum Krisentreffen geladen.