Nachdem das ZDF am 18. Mai schon "heute nacht" durch das neue crossmediale Format "heute+" abgelöst hat, steht nun "heute Xpress" vor der Tür. Ab dem 4. Juli ersetzt das neue crossmediale Format ersetzt die bisherigen kurzen "heute"-Ausgaben im Morgen- und Mittagsmagazin, die 9-Uhr- ebenso wie die 15-Uhr-Sendung ebenso wie die Kurzausgaben am Wochenende. Auch das bisherige Online-Format "heute 100sec" geht im neuen "heute Xpress" auf, das somit ein crossmediales Format sein wird.

Weil künftig das gleiche Team für Online- und TV-Nachrichten zuständig ist, erhofft sich das ZDF Einsparungen. Man wolle mit weniger Personal über alle Plattformen hinweg die gleiche Leistung bieten wie bislang, so Nachrichtenchef Elmar Theveßen. Die frei werdenden Ressourcen wolle man dafür einsetzen, stärker auf Interaktion zu setzen - wie man das bei "heute+" nun umzusetzen versucht. "heute Xpress" werde zur Verbreitung über alle Plattformen hinweg optimiert. Das bedeutet: Große Schlagzeilen, die auch auf dem Smartphone erkennbar sind, keine klassischen Hintergrundbilder wie bei TV-Nachrichten, sondern erst der Moderator in Großaufnahme und dann recht schnell der Start der Bewegtbilder der Ereignisse.

Auf Moderatoren verzichten wird das ZDF aber wie sich daran schon ablesen bei seinen kurzen Nachrichten nicht. Vier Gesichter stehen inzwischen fest: Carsten Rüger, Pinar Tanrikolu, Jessica Zahedi und Yasmin Parvis werden abwechselnd durch die Sendung führen. Weitere ein bis zwei Moderatoren suche man noch, erläutert Theveßen. Wie der Name schon nahelegt sind die Kurznachrichten aber vor allem auf Schnelligkeit getrimmt. Zweieinhalb Minuten sollen die Sendungen künftig lang sein - länger als die 100-Sekunden-Ausgabe, aber kürzer als die bisherigen TV-Nachrichten. Ein Beitrag soll künftig in der Regel nur noch 20 Sekunden lang sein.

Dass man nun auch die Kurznachrichten konsequent "von Online her" denkt, soll auch heute.de stärken. "Der Nutzer finden dann dort nicht nur mehr Video-Content, sondern diesen vor allem schon wesentlich früher, eben bereits mit den moderierten Kurznachrichten auf der heute.de. Durch die schnellere Taktung der "heute Xpress"-Sendung bekommen wir online eine wesentliche bessere Videoversorgung, da wir nahezu jederzeit kurze Stücke auskoppeln und für das Netz aufbereiten können", erklärt Rainer Bleicher, Projektentwickler von "heute Xpress".

Mit "heute+" zeigt man sich beim ZDF etwas mehr als einen Monat nach dem Start übrigens zufrieden. Besonders in sozialen Netzwerken werde das Angebot sehr gut angenommen. Mehr als 80 Prozent der Nutzer seien dort zudem unter 40 Jahren alt - eine Zielgruppe, die das ZDF im Fernsehen mit seinen Nachrichten kaum noch erreichte. Insofern habe man sein Ziel erreicht, auch wenn man derzeit noch im Lernprozess sei. Hier will man noch stärker aufs Feedback der Leser eingehen, so Nachrichtenchef Elmar Theveßen.