Am Montag überraschte das IOC mit der Bekanntgabe, sämtliche Olympia-Übertragungsrechte für Free- und Pay-TV für fast alle europäischen Länder an die Eurosport-Mutter Disovery vergeben zu haben. Auch wenn das in Medien wie "Bild" falsch dargestellt wurde: Ob ARD und ZDF damit in Deutschland aus dem Rennen sind, ist aber keinesfalls ausgemachte Sache. Denn Discovery wird damit auch zu einem großen Rechtehändler und wird Sublizenzen vergeben - ob und in welchem Umfang das in Deutschland der Fall sein wird, ist noch völlig offen.

Bei ARD und ZDF reagierte man trotzdem mit Erstaunen und leicht verschnupft auf die Entscheidung. In einem Interview mit der dpa erläuterte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky, dass es dabei vor allem auch um Stilfragen ging. Man respektiere die Entscheidung des IOC für eine Neuorientieren. "Ob es seitens des IOC nicht partnerschaftlicher gewesen wäre, ARD und ZDF als jahrzehntelange Partner deutlich früher als die breite Öffentlichkeit über den Verkauf an Discovery zu informieren, das sollte sich das IOC einmal selbst fragen", so Balkausky.

Nun werde man erstmal abwarten, welche Rechte für Deutschland verfügbar sein werden und ob man sich dann darum bemühen werden. Zugleich droht Balkausky auch damit, künftig auch außerhalb der Spiele weniger über die olympischen Sportarten zu berichten. Die Strategie habe bislang darauf beruht, als Olympia-Sender den Sportarten auch "zwischen den Spielen ein massenattraktives Programmumfeld" zu bieten. Nun werde man prüfen müssen, ob das auch in Zukunft noch sinnvoll sei. Insbesondere stünden kostenintensive Übertragungen nationaler Sport-Events zur Debatte.