Vor zwei Jahren hatte Discovery die Liverechte an gleich vier Olympischen Spiele für den europäischen Markt erworben. Rund 1,3 Milliarden Euro legte der amerikanische Medienkonzern dafür auf den Tisch und verhandelte seither über mögliche Sublizenzen. In vielen Ländern gelang eine Einigung, doch hierzulande kam Discovery mit ARD und ZDF auf keinen gemeinsamen Nenner. Ende November wurden die Verhandlungen für gescheitert erklärt - viel zu unterschiedlich waren die finanziellen Vorstellungen beider Seiten.

Jetzt, ein halbes Jahr vor Beginn der Spiele, könnte es womöglich doch noch zu einer Wende kommen. Das will jedenfalls die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" erfahren haben. "Die Tür ist wieder auf", heißt es demnach aus Verhandlungskreisen. Dabei soll es um die Sublizenzierung einzelner Pakete für Direktübertragungen gehen - angeblich zunächst für die Spiele im kommenden Jahr, aber auch hinsichtlich der drei darauffolgenden Veranstaltungen sei eine Kooperation wahrscheinlicher geworden. Tatsächlich hat Discovery dem Bericht zufolge Vertreter von ARD und ZDF zum olympischen Broadcaster-Meeting in Pyeonchang eingeladen - also an jenen Ort, an dem Anfang 2017 die nächsten Winterspiele ausgerichtet werden.

Susanne Aigner-Drews, ihres Zeichens Deutschland-Chefin von Discovery, gibt sich bislang jedoch noch zurückhaltend. "Wie die öffentlich-rechtlichen Sender hat auch Discovery immer betont, dass es uns ein Anliegen ist, mit Partnern zusammenzuarbeiten, die die Olympischen Spiele wertschätzen", wird sie von der "FAZ" zitiert. Konkrete Verhandlungen mit den öffentlich-rechtlichen Sender bestätigte sie jedoch nicht. Erst vor wenigen Wochen hatte Discovery in München sein Olympia-Konzept vorgestellt: Es sieht Live-Übertragungen im Free-TV bei Eurosport, DMAX und TLC vor.

Und dann ist da auch noch die Fußball-Bundesliga, über die Discovery wohl auch weiterhin trotz großer Differenzen mit Sky verhandelt. Die Vorstellungen, so schreibt die "FAZ", sollen hierbei noch weit auseinanderliegen. Bei dem Poker geht es um 45 Spiele pro Saison, an denen Discovery die Übertragungsrechte hält. Nach aktuellem Stand der Dinge sollen diese ausschließlich über den Eurosport-Player gezeigt werden - für viele Fans wäre das vermutlich eine eher suboptimale Lösung.

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